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Kultur: Der letzte Wunsch von Guy Môquet Volker Schlöndorff spricht im Filmmuseum
Die Hoffnung hatte er nie aufgegeben: „Gewiss würde ich gerne leben, aber was ich von ganzem Herzen wünsche, ist, dass mein Tod zu etwas gut sein möge“, schreibt Guy Môquet im Kriegsjahr 1941 in seinem Abschiedsbrief. Der 17-jährige Franzose ist in der Bretagne in einem Straflager interniert, als zur gleichen Zeit in Nantes ein deutscher Offizier auf offener Straße erschossen wird.
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Die Hoffnung hatte er nie aufgegeben: „Gewiss würde ich gerne leben, aber was ich von ganzem Herzen wünsche, ist, dass mein Tod zu etwas gut sein möge“, schreibt Guy Môquet im Kriegsjahr 1941 in seinem Abschiedsbrief. Der 17-jährige Franzose ist in der Bretagne in einem Straflager interniert, als zur gleichen Zeit in Nantes ein deutscher Offizier auf offener Straße erschossen wird. Die Attentäter entkommen. Zur Vergeltung ordnet der Führer in Berlin die Exekution von 150 französischen Geiseln an – auch Guy Môquet steht auf der Liste.
Der bewegende Abschiedsbrief des jungen Franzosen ist heute in ganz Frankreich bekannt. Ein Hauptmann der Hitler-Armee hatte die Texte der Opfer heimlich gesammelt, sie fanden sich erst vor wenigen Jahren in seinem Nachlass. Bekannt wurden sie, als der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy den Brief von Guy Môquet am Tag seines Amtsantritts im Mai 2007 erstmals öffentlich verlesen ließ. Seither wird der Text am Todestag Môquets, dem 22. Oktober, an allen Schulen im Land vorgetragen und an das Schicksal des Jungen erinnert, der nur Protestzettel verteilt hatte.
2011 nahm sich der Oscar-Preisträger und Wahlpotsdamer Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“) der Geschichte um den hinzurichtenden Jungen, des Hauptmanns und heimlichen Protokollanten sowie eines schießenden Wehrmachtssoldaten an. So entstand in Frankreich der Film „Das Meer am Morgen“. Das Drehbuch basiert auf den Original-Dokumenten und Briefen sowie einer frühen Erzählung Heinrich Bölls.
Am Dienstag, dem 24. April, ist Schlöndorff in Potsdam zu Gast. Im Filmmuseum, Breite Straße 1a, präsentiert der Filmverband Brandenburg um 20 Uhr Schlöndorffs Film. Im Anschluss stellt sich der Regisseur Fragen des Publikums. Es moderiert Jeannette Eggert. PNN
Kartenreservierungen und Infos unter Telefon (0331) 2718112 oder per E-Mail an ticket@filmmuseum-potsdam.de
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