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Kultur: Der Orient in der Blechbüchse

„Aladin und die Wunderlampe“ hat am 20. November im HOT Premiere

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„Aladin und die Wunderlampe“ hat am 20. November im HOT Premiere Ein herrlich funkelnder Sternenhimmel legt sich über das kalte Gestänge der Blechbüchse. Meditative Klänge treiben die Gedanken in exotische Gefilde. Die beste Einstimmung für ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Das Hans Otto Theater holt mit „Aladin und die Wunderlampe“ sein diesjähriges Weihnachtsmärchen aus den Fernen des Orients. „Wir finden es wichtig, Geschichten aus fremden Ländern zu erzählen, um zu erfahren, dass diese Menschen Geschichten haben, die unseren sehr ähneln. Was interessiert uns allerdings heute an diesem alten Märchen, in dem ein Tunichtgut im Mittelpunkt steht?“, fragt Dramaturg Andreas Steudtner in die Besucherrunde des „Premierenfiebers“. Eigentlich sei es eine Geschichte, von der alle träumen: Mühelos reich zu werden. Aber dieser Aladin sei natürlich nicht nur ein fauler Nichtsnutz. „Er ist auch bereit, anderen zu helfen, und er vertraut seinem Glück. Gerade durch seine Naivität besiegt er alle Geister.“ Andreas Steudtner weiß sich bei seiner Einführung auf die Premiere am 20. November im Kreise von „Eingeweihten“. Das Gros der Besucherrunde sind Schüler aus der 2a der Dortuschule. Sie sind dazu auserkoren, den Probenprozess bis zur fertigen Inszenierung zu begleiten. Die aufgeweckten Kids kennen bereits das Modell der Bühne und die Rolle der Masken, die die Aufführung stark prägt. Heute sehen sie an den Wänden nun auch die Figurinen, die die Leiterin der Kostümabteilung Antje Sternberg in ihrer ersten großen Ausstattungsarbeit entwarf. In den langen fließenden Gewändern, die zum Teil mit wunderschönen goldenen Fäden durchzogen sind, stecken die Hauptfiguren des Stückes: der Geist des Ringes, der Geist der Lampe, die Prinzessin, der Zauberer Dass die Kinder die Prinzessin nicht gleich erkennen, enttäuschte die Kostümbildnerin dann aber doch ein bisschen. Das Besondere an der Aufführung wird aber auch sein, dass der Regisseur Yüksel Yolku durch seine türkische Herkunft dieser Geschichte vom „Glückskind“ aus dem Morgenland näher sein dürfte als die hier aufgewachsenen „Abendländler“. Jedenfalls, so Steudtner, habe der Gast das Angebot zum Inszenieren gern aufgegriffen. Es ist seine dritte Arbeit in Potsdam. Yolkus letzte Inszenierung am Hans Otto Theater erhielt kürzlich den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin. Nachdem die „Premierenfieber“-Gäste mit den Vorbemerkungen so richtig auf die Folter gespannt worden sind, dürfen sie dann endlich die Zuschauerreihen erstürmen. Schon bei den ersten Klängen, mit denen die bekannte Gruppe Bayon die Kinder in die Welt des Orients entführt, wird es mucksmäuschenstill. Gespannt sehen sie dem tobenden Aladin zu, wie er mit seinem Freund durch die engen Gassen fegt und die Mutter mit ihrer Arbeit allein lässt. Auch vom hinterhältigen Spiel des Zauberers und von der Schönheit der Prinzessin Badrelbudur - Mond der Monde – um die Aladin freit, erhalten sie einen Vorgeschmack. Doch nach drei, vier Szenen müssen sie dem Schauspiel-Team das Feld wieder allein überlassen. Noch gibt es viel zu feilen, bis sich der Premierenvorhang hebt. Die Dortu-Schüler werden sich bis dahin weiterhin an Aladins Fersen heften. Heidi Jäger Die Premiere ist 20. November um 10 Uhr im Theaterhaus, es folgen etwa 30 Vorstellungen bis Jahresende; für Kinder ab sechs .

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