Kultur: Der Untergang des Hauses Usher
Anfang November wird er musikalisch in Potsdam zu erleben sein: Der Untergang des Hauses Usher. Die Potsdamer Winteroper wird dann im Schlosstheater mit „The Fall of the House of Usher“ ein Werk des Komponisten Philip Glass präsentieren, das auf der gleichnamigen Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe basiert.
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Anfang November wird er musikalisch in Potsdam zu erleben sein: Der Untergang des Hauses Usher. Die Potsdamer Winteroper wird dann im Schlosstheater mit „The Fall of the House of Usher“ ein Werk des Komponisten Philip Glass präsentieren, das auf der gleichnamigen Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Edgar Allan Poe basiert. Im Vorfeld dieser Potsdam-Premiere wartet das Filmmuseum mit einem besonderen Filmereignis auf. Mit der einmaligen Stummfilmvorführung von Jean Epsteins „Der Untergang des Hauses Usher – La chute de la maison Usher“ am Sonntag, 1. November, – für die eigens eine Filmkopie aus Amsterdam beschafft wurde – lässt sich passend, mit Helmut Schulte an der historischen Kinoorgel, auf das Opernereignis einstimmen.
Durch einen rätselhaften Brief alarmiert, reist ein Herr zum Familiensitz seines Jugendfreundes Roderick Usher. In dem gespenstisch anmutenden Gutshaus lebt dieser völlig zurückgezogen mit seiner an einer geheimnisvollen Krankheit leidenden Frau Madeleine. Geradezu manisch malt Sir Roderick immer neue Porträts von der schwächelnden Gattin. Nach Ankunft des Besuchs erliegt Madeleine ihrem Leiden. Sturmwinde umtosen die alten Gemäuer des Anwesens, das mit den sich steigernden Wahnzuständen des Adligen selbst zum Leben zu erwachen scheint. Bald ist auch der Gast nicht mehr nur unbeteiligter Beobachter, sein eigenes Erleben verstrickt sich in den Phantasmagorien des Hausherrn.
Mit Jean Epstein und Luis Buñuel arbeiteten zwei der größten Avantgardisten an der ersten Verfilmung von Poes Erzählung. Kongenial wird Poes auf Effekt abzielender Sprachduktus in die Mittel des Films übertragen: Zeitlupen, Überblendungen, surreale Bildkompositionen tragen zur irrational wirkenden Ästhetik des Werkes bei – ohne ganz auf eine erzählerische Kohärenz zu verzichten. kip
„Der Untergang des Hauses Usher – La chute de la maison Usher“ am Sonntag, 1. November, 18 Uhr im Filmmuseum. Der Eintritt kostet 10, ermäßigt 8 Euro
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