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Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt

Die Woche beginnt – kulturell gesehen zumindest – mit einem Blick in die jüngere Vergangenheit. Und zwar zurück in die Zeiten der DDR.

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Die Woche beginnt – kulturell gesehen zumindest – mit einem Blick in die jüngere Vergangenheit. Und zwar zurück in die Zeiten der DDR. „Kollektivverpflegung – Die Konsumgenossenschaften in der DDR“ heißt eine neue Ausstellung des Zentrums für Zeithistorische Forschung, Am Neuen Markt 9 d. Am Dienstag um 18 Uhr wird die Schau mit Fotos aus dem Archiv des Verbandes Deutscher Konsumgenossenschaften mit einem Vortrag und anschließender Diskussion – natürlich inklusive abschließender Kollektivverpflegung für das Publikum – eröffnet. Die historischen Aufnahmen geben Einblick in die Arbeitsbedingungen des Handels und der Konsumgüterproduktion in der DDR.

Einen aktuellen Blick auf einen ebenfalls historischen Stoff gibt es dann am Mittwoch, 2. September, in der Arena des Waschhauses, Schiffbauergasse. Dort hat „Romeo und Julia“, eine Co-Produktion der Oxymoron Dance Company, des Waschhauses und des Hans Otto Theaters für das eben am Mittwoch startende Festival „bewegend anders“, Premiere. Und zwar um 18.30 Uhr. Shakespeares Drama wurde hier von jungen Menschen mit und ohne Behinderung zu einem neuen Liebestanzspiel entwickelt, das sich mit den Sehnsüchten junger Menschen mit Behinderung auseinandersetzt. In der Inszenierung begegnen die Zuschauer jungen Menschen in der Pubertät, die sich zwar durch eine körperliche Behinderung von den anderen unterscheiden – nicht aber in ihren Sehnsüchten und Ängsten. Dazu kommt: Für sie sind Idealbilder, wie sie auch von der Werbung vermittelt werden, praktisch unerreichbar. Und: Noch immer ist Liebe zwischen Menschen mit Behinderung für viele ein Tabu – aber eines, das das Festival endlich aufbrechen will. Unterstützt werden die Jugendlichen auf der Bühne durch die beiden Schauspieler des Hans Otto Theaters, René Schwittay und Patricia Carlucci.

Kriminell wird es am Donnerstag: Dann kommt die Schriftstellerin Zoë Bec in die Buchhandlung Viktoriagarten, Geschwister-Scholl-Straße. Ab 20 Uhr liest sie dort aus ihrem neuen Krimi „Schwarzblende“, in dem es um einen grausamen Mord an einem Soldaten geht – der ganz London erschüttert.

Zwischen Büchern gibt es auch am Freitag einiges zu entdecken – und zwar in der Stadt-und Landesbibliothek, Am Kanal. Dort eröffnet um 18 Uhr eine Ausstellung zum 50. Todestag von Albert Schweitzer, dem großen Humanisten und Urwalddoktor. Die Ausstellung wurde inspiriert durch den 100. Geburtstag des Urwaldspitals Lambarene und wurde konzipiert von Jugendlichen des Werderaner Ernst-Haeckel-Gymnasiums sowie der Freien Waldorfschule in Kleinmachnow.

Ebenfalls auf keinen Fall verpassen sollte man am Freitag um 10 Uhr vormittags oder am Samstag um 19.30 Uhr das Gastspiel des Schweizer „Theater Hora“ auf dem „bewegend anders“-Festival an der Schiffbauergasse. Dessen Inszenierung „Disabled Theater“, die der renommierte Choreograf Jérôme Bel mit geistig mehreren behinderten Schauspielern erarbeitet hat, lässt das besondere zeitliche Empfinden, die Intensität und Körperlichkeit der Darsteller zu Choreografie werden und eröffnet damit einen Raum, in dem Behinderung weder aus künstlerischen und diskursiven Praktiken ausgeschlossen noch hinter dem Schutzschirm politischer Korrektheit versteckt wird. Beide Aufführungen des „Theater Hora“ finden in der Reithalle des Hans Otto Theaters statt. alm

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