Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt
Leo hat sein Leben gelebt und sich für seine alten Tage etwas Ruhe und Respekt erhofft. Jojo hat für einen scheinbaren Freund eine Straftat auf seine Kappe genommen, für die er jetzt Arbeitsstunden ableisten muss, die darin bestehen, in einem Altersheim Zimmer zu streichen.
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Leo hat sein Leben gelebt und sich für seine alten Tage etwas Ruhe und Respekt erhofft. Jojo hat für einen scheinbaren Freund eine Straftat auf seine Kappe genommen, für die er jetzt Arbeitsstunden ableisten muss, die darin bestehen, in einem Altersheim Zimmer zu streichen. Und hier trifft Jojo auf Leo. In „Das Herz eines Boxers“ wird die Geschichte dieser zwei so unterschiedlichen Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen auf das Leben verhandelt. Leo und Jojo lernen sich immer besser kennen, helfen sich gegenseitig und so entwickelt sich zwischen den beiden eine ganz besondere Freundschaft. Am heutigen Montag hat das Jugendtheaterstück ab 13 Jahren „Das Herz eines Boxers“ in der Regie von Remo Phillip mit den Schauspielern Roland Kuchenbuch und Florian Lenz um 18 Uhr in der Reithalle (Schiffbauergasse) Premiere. In der Reihe „Montags Immer“ widmet sich Frank-Volker Merkel um 19 Uhr im Literaturladen von Carsten Wist (Brandenburger/Ecke Dortustraße) dem Ersten Weltkrieg und wie die unterschiedlichsten Autoren diesen Zivilisationsbruch reflektiert haben. Dabei liest er aus dem Buch „Über den Feldern. Der Erste Weltkrieg in großen Erzählungen der Weltliteratur“.
In dem Dokumentarfilm „Meine Mutter, ein Krieg und ich“ erzählt Tamara Trampe zusammen mit ihrem Regiekollegen Johann Feindt eine ganz persönliche Geschichte. Es ist die Geschichte einer spektakulären Geburt im Kriegswinter 1942: Eine junge russische Krankenschwester wird von den Wehen überrascht und bringt auf einem Feld an der Wolga ihre Tochter Tamara zur Welt, allein und bei eisigen Temperaturen. Tamara Trampe hat sich in dem Film auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater gemacht, gleichzeitig wird hier am Lebensabend der Mutter Familiengeschichte aufgearbeitet und damit auch Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts. Am morgigen Dienstag sind die Regisseure Tamara Trampe und Johannes Feindt ab 19 Uhr zum „Aktuellen Potsdamer Filmgespräch“ im Thalia Filmtheater (Rudolf-Breitscheid-Straße 50) zu Gast und stellen „Meine Mutter, ein Krieg und ich“ vor.
Am Donnerstag bringen die Kinder der „WildSpielTruppe“ aus dem T-Werk (Schiffbauergasse) um 16 Uhr ihr Stück „Die zügellose Zeitmaschine“ für Kinder ab 7 Jahren zur Premiere. Ebenfalls im T-Werk ist dann am Samstag um 20 Uhr mit dem Poetenpack lyrische Schauspiel „Venus und Adonis“ von William Shakespeare mit englischen Barockliedern von Henry Purcell zu erleben. Am Samstag feiert dann auch das Landesjugendjazzorchester Brandenburg sein 20-jähriges Jubiläum in Potsdam. Zum runden Geburtstag spielen die 25 Nachwuchsmusiker ab 18 Uhr in der Reithalle neben Rob McConnell, John Clayton und weiteren Komponisten und Arrangeuren aus Amerika auch europäische Big Band-Musik von Helmut Brandt, Steve Gray und Erno Tiittanen.
Der Autor Jörg Friedrich ist für unbequeme Fragen bekannt. Und so hat auch sein Buch „14/18. Der Weg nach Versailles“, das Friedrich am Sonntag um 18 Uhr im Friedenssaal (Schopenhauerstraße 23) vorstellt, das Potenzial für Kontroversen in diesem Jahr, in dem sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährt. Mit der ihm eigenen erzählerischen Kraft schildert Friedrich in „14/18. Der Weg nach Versailles“ einen Zivilisationsbruch, der Europa über Nacht in ein Schlachtfeld verwandelte, auf dem Recht, Humanität, christliche Werte, politisches Augenmaß und wirtschaftliche Vernunft auf allen Seiten mit Füßen getreten wurden.
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