Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt
Ein Enkel reist in die Vergangenheit seines verstorbenen Großvaters und findet nördlich des Polarkreises eine grausame Wahrheit. Im stalinistischen Russland war der Großvater Kommandant eines Gefangenenlagers im Gulag-System.
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Ein Enkel reist in die Vergangenheit seines verstorbenen Großvaters und findet nördlich des Polarkreises eine grausame Wahrheit. Im stalinistischen Russland war der Großvater Kommandant eines Gefangenenlagers im Gulag-System. Wie konnte er all die Jahre mit dieser Last auf seinen Schultern leben? Rettete ihn seine tiefe Liebe zum Enkel? In einer kraftvoll poetischen Sprache erzählt Sergej Lebedew in seinem Roman „Der Himmel auf ihren Schultern“ von Russlands kalter Hölle, in der das Leben endet und das Sterben weitergeht. Lebedews packender Roman, den er am morgigen Dienstag um 20 Uhr in der Villa Quandt (Große Weinmeisterstraße 46/47) vorstellt, bietet eine neue Perspektive auf das stalinistische Russland.
Ausgerechnet eine Kirchenorgel hat sich die schwedische Anna von Hausswolff für ihren Kammerpop ausgesucht. Eine Musik, die sakral, pathetisch, atmosphärisch, erhaben, orchestral, sphärisch und auch gotisch ist und am Mittwoch ab 20 Uhr im Waschhaus-Klub (Schiffbauergasse) zu erleben ist. Bleibt nur die Frage, wie Frau von Hausswolff ein solches Monstrum von Kirchenorgel in den Klub bekommt.
Das Leben als Praktikant ist wahrlich nicht leicht. Meetings in Gestalt gemütlicher Abendessen, unbezahlte Praktika, volle Terminkalender – wie ein Esel mit der Karotte vor der Nase darf man sich dabei fühlen. Der Theaterjugendclub des Hans Otto Theaters beleuchtet in „here is the carrot!“ performativ Arbeitsstrukturen in unserer Leistungsgesellschaft und wie sich junge Menschen dazu und darin verhalten. Premiere ist am Donnerstag um 19.30 Uhr in der Reithalle (Schiffbauergasse).
Am Freitag und Samstag, jeweils 20.30 Uhr, verspricht die kanadische Tanzkompanie O Vertigo mit der Deutschlandpremiere von „Les petites formes“ in der „fabrik“ (Schiffbauergasse) mit Soli, Duetten und einem Quartett von den Klassikern des O-Vertigo-Repertoires eine seltene Zeitreise durch das Werk der Choreografin Ginette Laurin.
Am Samstag wird dann endlich mit „Die Welt farbig sehen“ die Siegward-Sprotte-Retrospektive anlässlich des 100. Geburtstages des in Potsdam geborenen Malers um 16 Uhr im Potsdam Museum (Am Alten Markt) eröffnet. Es ist zugleich die erste Kunstausstellung am neuen Museumsstandort im Alten Rathaus.
Auf Anregung eines Freundes hat Nikolaikantor Björn O. Wiede das „Potsdam Requiem“ geschrieben, ein 45-minütiges Werk in Erinnerung an die Zerstörung der Stadt 1945 und im Gedenken an den Tod in unserem Leben. Die Textvorlage des Komponisten vereinigt Zeitzeugenberichte, Listen der Bombenopfer, Texte des Alten und Neuen Testamentes und freie Verse. Am Sonntag wird das „Potsdam Requiem“ in der Nikolaikirche (Am Alten Markt) um 18 Uhr im Rahmen einer Gedenkveranstaltung seine Uraufführung erleben.
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