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Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt

Schluss mit Berlinale? Mitnichten.

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Schluss mit Berlinale? Mitnichten. Im Filmmuseum (Breite Straße 1a/ Marstall) gibt es ab heute einen fünftägigen Nachklapp. Zum zehnten Mal werden hier sämtliche Filme der Berlinale-Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ gezeigt: frisch vom Festival mit spannenden Filmgästen und Gesprächen – ohne Ticketstress. Am heutigen Montag um 20 Uhr erzählt Sven Halfar in seinem Film „DeAD“, wie sich ein junger Mann nach dem Selbstmord der Mutter auf die Suche nach seinem unbekannten Vater begibt.

Hans Scheibners vermeintliche Schwäche für absurde Geschichten hat sich längst als eine seiner größten Stärken entpuppt. Das spürt jeder, der in Scheibners Helden des Alltags auf alte Bekannte trifft oder gar auf sich selbst – und herzlich darüber lachen kann. Am Donnerstag um 19.30 Uhr will er im Kabarett Obelisk (Charlottenstraße 31) das Eis brechen. Denn Glatteis schärft die Sinne.

Sie singt über Mädchen, Alkohol, Ehebruch, Ballett, Kornfelder, schnelle Autos, Armut und miese Jobs. Ihre Lieder haben den Beigeschmack von Melancholie und Bitterkeit und den direkten Ton eines Polizeiberichts. Ihre Stimme ist schön, ihre Haltung kompromisslos. Am Donnerstag um 20 Uhr kommt Maike Rosa Vogel für „Fünf Minuten“ ins Waschhaus (Schiffbauergasse). Ihr Album bietet keine halben Wahrheiten und keine lauwarmen Bäder des Wohlbefindens. Es hat Stolz und Rock’n’Roll.

Es wird gesungen – im ganzen Haus. Sieben Berliner und Potsdamer Vokalensembles vereinen sich am Samstag bei der Nacht der Chöre im Nikolaisaal (Wilhelm-Staab-Straße 10/11) um 19 Uhr zu einem großen Fest junger Stimmen. Bis gegen Mitternacht gibt es ein abwechslungsreiches Programm von klassisch bis jazzig, von traditionell bis experimentell. Höhepunkte ist die Aufführung von Duke Ellingtons „Sacred Concert“ (1967) mit Chören, Bigband und einer Stepptänzerin.

Eine schwarze Deutsche wird immer wieder rassistisch bedroht. Ein Aussteiger berichtet über seine Erlebnisse in der rechten Szene und die Motivation zum Aussteigen. Eine Frau kämpft unermüdlich gegen Schmierereien und rechte Aufkleber. In dem dokumentarischen Theaterstück „Mit Tötungsdelikten ist zu rechnen“, das am Samstag in der Reithalle des Hans Otto Theaters (Schiffbauergasse) um 19.30 Uhr Premiere hat, geht es um die Erschütterung nach der 2012 bekannt gewordenen Neonazi-Mordserie in den Jahren 2000 bis 2006. Das Stück versucht durch verschiedene Blickwinkel und Akteure, die Ursachen dieser Entwicklung, die Ideologie rassistischer und rechter Gewalt, die Rolle der „schweigenden Mehrheit“ und die Schwierigkeiten bei den Ermittlungen zu beleuchten.

Unter amerikanischer Flagge segeln am Sonntag um 16 Uhr die Brandenburger Symphoniker und die Geigerin Tai Murray im Nikolaisaal (Wilhelm-Staab-Straße 10/11). Geboten wird ein Stilmischmasch: Ob afroamerikanische Musik mit jüdischem Prägestempel, romantische Offenbarungen à la Richard Wagner, die Zwölftönereien Arnold Schönbergs – allen diesen Einflüssen gegenüber war man im Gelobten Land aufs Experimentierfreudigste zugetan.

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