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Diese WOCHE: Die Kulturredaktion der PNN empfiehlt

Es sind Fundstücke, die von Zerstörung erzählen. Von den Taliban, die in dem afghanischen Tal von Bamiyan Buddhas in die Luft sprengten.

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Es sind Fundstücke, die von Zerstörung erzählen. Von den Taliban, die in dem afghanischen Tal von Bamiyan Buddhas in die Luft sprengten. Die Collage „Der Name des Buddhas“ mit Resten dieser monumentalen Kunst findet in einem kleinen Glasquader auf dem Neuen Markt Platz, den man noch bis Mittwoch (Tag und Nacht) besichtigen kann. Auf acht Quadratmetern hat dort der Bildhauer Bert Praxenthaler im Rahmen der Reihe „Artefakte“ der Berlin-Brandenburgischen Wissenschaften auch historische Koran- und Gedichtfragmente zusammengestellt.

Sie sind impulsive Melancholie, Zappeltunes und Ekstase. „Fuck Art, Let’s Dance“ zeigen sich dynamisch, inspiriert und verdammt jung. Ihre heftigen elektronischen Beats treiben die atmosphärischen Gitarren geradewegs in die Herzen ihrer tanzenden Fans. Diese Hamburger Jungs spielen am Dienstag ab 21 Uhr bei Rubys Thuesday im Waschhaus (Schiffbauergasse), bevor es heißt „Open Stage“, und jeder Zuschauer, der meint, dass etwas in ihm steckt, die Bühne erklimmen kann: mit Musik, Dichtkunst, Comedy, Theater oder einfach mit einem Salto .

Weniger bekannte Komponisten stehen im Mittelpunkt des Internationalen Orgelsommers, zu dem am Mittwoch um 19.30 Uhr in die Erlöserkirche (Nansenstraße 5) eingeladen wird. Die italienische Organistin Giulia Biagetti spielt auf der Schukeorgel Präludium und Fuge d-Moll von Johann Gottfried Walther, einem Zeitgenossen und entfernten Vetter Johann Sebastian Bachs. Von dem niederländischen Komponisten Jan Zwart ist die „Fantasie over het Lutherlied Een Vaste Burg is onze God“ zu hören.

Als eines der besten Blechbläserensembles der Welt gilt das „ensemble ambrassador“, das am Freitag um 19 Uhr ebenfalls in der Erlöserkirche (Nansenstraße 5) musiziert, allerdings Werke bekannter Komponisten wie Richard Strauss und Dmitri Schostakowitsch. In seiner ungewöhnlichen Besetzung, die bis zu 16 Blechbläser und drei Schlagzeuger umfasst, will das Ensemble jenseits aller gängigen Klischees unter Beweis stellen, dass selbst ein so großer Klangkörper differenziert und homogen zu musizieren vermag. Viele der Musiker, die das Ensemble 1996 im Bundesjugendorchester gründeten, sind mittlerweile in namhaften deutschen Orchestern tätig, wie in der Staatsoper unter den Linden oder dem Konzerthausorchester Berlin.

An schauspielerischen Delikatessen kann man sich in dem Film „Der Gott des Gemetzels“ laben. Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem Spielplatz, einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des „Opfers“, gespielt von Jodie Foster und John C. Reilly, stoßen auf die Eltern des „Übeltäters“, denen Kate Winslet und Christoph Waltz in Scharfzüngigkeit und niederschmetternder Direktheit in Nichts nachstehen: Ein Gewitter auf der Leinwand bei einem hoffentlich lauen Sommerabend im Inselkino Samstag um 22 Uhr (Freundschaftsinsel).

Zwei sehr unterschiedliche Sonderausstellungen kann man beispielsweise am Samstag unter dem Dach des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (Am Neuen Markt) erleben. Die sehr informativ und auch visuell ansprechende Schau „König & Kartoffel“ räumt mit der Legende auf, dass Friedrich der Große die Kartoffel nach Preußen holte. Mit Preußen und Friedrich setzte sich auch der Maler Bernhard Heisig auseinander. Seine Bilder hängen in der Ausstellung „Einblick und Ausblick“ mit Werken von namhaften DDR-Malern aus der begonnenen Ostkunst-Sammlung von Hasso Plattner. Neun Künstler werden darin präsentiert, darunter Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Arno Rink.

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