Kultur: Die Philosophie des Fahrrads
Wulfhard Stahl stellt den Potsdamer Bertz vor
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Was würde Eduard Bertz zur heutigen Fahrradbegeisterung, zu den Dopingexzessen im Radsport sagen? Kritisch hatte der Potsdamer Bertz (1853-1931) schon in „Die Philosophie des Fahrrads“ die „Menschenschinderei“ im Radsport beschrieben und zu einem ausgewogenen Treten in die Pedale aufgefordert. Denn nur ständiges Rad fahren ohne intellektuellen Ausgleich führe letztendlich zur Verrohung. Lange Zeit vergriffen, liegt jetzt sein Text, von Wulfhard Stahl herausgegeben, wieder vor. Am morgigen Donnerstag, 18 Uhr, stellt Stahl „Die Philosophie des Fahrrads“ im Literaturladen Wist, Brandenburger/Ecke Dortustraße, vor.
1900 erstmals erschienen, wurde „Die Philosophie des Fahrrads“ von Publikums- wie Fachzeitschriften ausführlich rezensiert. In ihr untersucht Bertz das gesellschaftliche Umfeld, in dem das Fahrrad als erstes individuell nutzbares, massenproduziertes Verkehrsmittel so erfolgreich unter das Volk gebracht und von diesem gebraucht wurde. Der Autor streift in seiner kulturhistorisch orientierten Studie nur kurz die technischen Seiten des Fahrrads, um sich umso intensiver gesellschaftlichen Aspekten zu widmen, unter anderem dessen Bedeutung um die Emanzipation der Frau. PNN
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