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Kultur: Die runden Formen

Kleine Bronzefiguren von Christina Sustersic in der Galerie Benkert16

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Kleine Bronzefiguren von Christina Sustersic in der Galerie Benkert16 Viel Fleisch ist derzeit in der Galerie Benkert16 zu sehen. Kein Metzger hat dort geöffnet, der seine Fleisch- und Wurstwaren feilbietet, auch keine Damen mit zweifelhaftem Beruf haben sich dort eingefunden, sondern Plastiken, wohl geformt, warten auf ihre Betrachter. Die Potsdamer Künstlerin Christina Sustersic zeigt für einige Wochen kleine Bronze-Figuren. Alle wurden mit runden Formen bedacht. Dem Weiblichen und dem Sinnlichen will die Bildhauerin Gestalt geben. Mit ihren Arbeiten möchte sie beispielsweise an die Barockzeit erinnern, in der man runde Formen wahrlich nicht verachtete. „Heutzutage liebt man das Gegenteil. Je schlanker, so meint man, desto besser“, sagt Christina Sustersic. „Die Frau hat etwas Nährendes. Sie gibt das Leben Und das darf doch auch im Äußeren sichtbar sein.“ Frauen, die sich Fettpolster absaugen lassen oder sich auf ein Minimalgewicht herunterhungern, haben Schwierigkeiten die natürlichen Funktionen des weiblichen Körpers zu akzeptieren, meint die Künstlerin.Sie fertigte ihre Frauen-Figuren nicht nach Skizzen an, sondern aus einem inneren Gefühl heraus, wie sie selber sagt. Kess und in den Rundungen wohl gelungen hat Christina Sustersic sie hingelagert, mit kräftigem Busen und ausgestrecktem Po. Nur die Köpfe scheinen etwas klein geraten zu sein. Aber dennoch atmen diese Plastiken, die trotz der Rundungen reduzierte Formen aufweisen, insgesamt eine schöne Klarheit aus. Im Spannungsfeld zu den kleinen Bronzefiguren macht ein überdimensionaler Frauentorso aus Drahtgeflecht am Eingang der Ausstellung auf sich aufmerksam. Hier sind Leichtigkeit und Transparenz die Vorzüge. Christina Sustersics Ausstellung ist eine kleine und stille, mitten im hektischen Advents-Treiben im Holländischen Viertel. Nach dieser auch heiteren Figurenpräsentation, die einen Tag vor Weihnachten zu Ende geht, wird Mitte Januar das neue Ausstellungsjahr eröffnet. Der Berliner Maler und Bildhauer Erwin Leber wird mit seinen künstlerischen Arbeiten wiederum pralles Leben in die Galerie bringen. K.Bü. Bis 23. Dezember, Di–So von 14 bis 18 Uhr, Benkertstraße 16

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