Kultur: Die Wiener Sinfonie von Paul Graener Collegium musicum mit einer Wiederentdeckung
„Die schönsten Sinfonien sind in Wien entstanden“ – mit diesem Zitat von Paul Graener lädt das Collegium musicum Potsdam zum Sinfoniekonzert am Sonntag, den 11. November um 16 Uhr in der Friedrichskirche Potsdam-Babelsberg ein.
Stand:
„Die schönsten Sinfonien sind in Wien entstanden“ – mit diesem Zitat von Paul Graener lädt das Collegium musicum Potsdam zum Sinfoniekonzert am Sonntag, den 11. November um 16 Uhr in der Friedrichskirche Potsdam-Babelsberg ein. Dargeboten werden Nocturnes von Claude Debussy, das Oboenkonzert von Antonio Vivaldi sowie die Wiener Sinfonie von dem nahezu vergessenen Komponisten Paul Graener (1872-1944). Besucher, die sich mit den selten gehörten Werken intensiver vertraut machen wollen, sind eingeladen, die öffentliche Generalprobe mit Werkseinführung am Vortag um 10 Uhr, ebenfalls in der Friedrichskirche, zu besuchen.
Die Sinfonie, die mehr als 60 Jahre nicht mehr erklungen ist, wurde im November 1941 durch die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Hans Knappertsbusch uraufgeführt und damals als großer Erfolg verzeichnet. Jeder der drei Sätze enthält eine Vielzahl melodischer Einfälle, die, wie so oft bei Graener, sich schnell als Wurm im Ohr des Hörerseinnisten können. Und der Hörer begibt sich schon nach wenigen Takten des ersten Satzes auf eine Zeitreise durch die Musikgeschichte. Im spätromantischen Mantel gibt es Barockes zu entdecken, schnell ist Graener wieder im 20. Jahrhundert, um kurz darauf an Claude Debussy, eines seiner kompositorischen Vorbilder, mit einem impressionistischen Abschnitt zu erinnern. Mit einem Lächeln zitiert Graener auch aus seinem eigenen Schaffen, in dem er die Flöte mit Passagen seiner Orchestersuite „Die Flöte von Sanssouci“ hervortreten lässt.
Neben heiter-bewegten Momenten steht innig-melancholisches und auch das Tragische ist Graener nicht fremd.
Nach der Rundfunkaufführung am 7. Januar 1942 resümierte die Deutsche Allgemeine Zeitung, dass die „Wiener Sinfonie mit ihrer Huldigung an die großen Meister der Vergangenheit so etwas wie ein Lebensbekenntnis darstellt, das der Komponist mit einem apotheotischen Schluss in Form eines Hymnus“ unterstreicht.
Das Konzert in Babelsberg wird gestaltet vom Collegium musicum und dem Jungen Vokalensemble Potsdam unter dem Dirigat von Knut Andreas. PNN
Karten für die Konzerte zu 5 EUR (erm. 3 EUR) erhältlich in der Ticketeria und im Gemeindebüro,Schulstr. 8c sowie unter www.cm-potsdam.de.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: