Neuverfilmung von "Das Kalte Herz": Die zerstörerische Gier
Das Märchen "Das Kalte Herz" wurde neu verfilmt und in den Babelsberger Filmstudios gedreht. Es ist moderner, mystischer Film mit ausdrucksstarken Bildern geworden.
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Potsdam - Selbst wer das Originalset kennt, wird es im Film nur erahnen können. So gut fügt sich das in Potsdam gebaute historische Dorf in die düstere Schwarzwald-Landschaft der Neuverfilmung von „Das Kalte Herz“ ein. Dabei steht die Kulisse eigentlich auf dem Gelände der Babelsberger Filmstudios: die runde Häuserzeile mit dem hölzernen Tanzboden in der Mitte, optisch irgendwo zwischen frühneuzeitlicher Realität und magischer Fantasiewelt angesiedelt. So beschrieb jedenfalls Regisseur Johannes Naber das Set. Am Donnerstagabend stellte er im Babelsberger Thalia Kino seinen Film „Das Kalte Herz“ vor.
Die Gier zerstört das Zwischenmenschliche - und auch die Natur
Wilhelm Hauffs altbekanntem Märchenstoff um den Köhlerjungen Peter Munk (Frederick Lau), der für Geld und Macht sein Herz an den bösen Holländermichel (Moritz Bleibtreu) verkauft, näherte sich Naber von einem eher modernen Standpunkt. Die Gier, die in der Geschichte eine große Rolle spielt, zerstört bei ihm nicht nur das Zwischenmenschliche, wie etwa Peters Liebe zu Lisbeth (Henriette Confurius). Sondern auch die Natur. Wälder werden abgeholzt, das darin lebende Volk des Glasmännchens (Milan Peschel) stirbt. Um das zu unterstreichen, kommt Peschels Glasmann auch nicht „als Zwerg mit Zipfelmütze und roten Socken“, sondern als druidenhafte Gestalt eines Naturvolkes daher. „Die Geister als Naturvolk zu zeigen, das zurückgedrängt wird vom Raubbau, das war das Symbol, das ich zeigen wollte“, so Naber.
Aber auch das Märchenhafte des Stoffes habe ihn gereizt: „Es gab in mir eine tiefe kindliche Lust auf das fantastische Erzählen.“ Und so ist der Film vor allem ein modernes, mystisches Märchen mit ausdrucksstarken Bildern geworden, das den Zuschauer in eine magische Welt mitnimmt.
„Das Kalte Herz“ läuft täglich um 20.45 Uhr im Thalia Kino, Rudolf-Breitscheid-Straße 51
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