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Kultur: Ein dynamischer Kiezladen kämpft um Kultur

Kulturverein Potsdamer Bürger ringt um Finanzierung / „Kultur am Mittwoch“ präsentiert verschiedene Veranstaltungen

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Kulturverein Potsdamer Bürger ringt um Finanzierung / „Kultur am Mittwoch“ präsentiert verschiedene Veranstaltungen In der Zeit, der leeren öffentlichen Kassen und immer wieder gekürzter Kulturförderung, unternahmen es Potsdamer Bürger vor zwei Jahren ihren eigenen „Kulturstützpunkt“ zu schaffen. Sie gründeten den Verein BraVo e. V. ( Brandenburger Vorstadt ) und mieteten geeignete Räume in der Carl-von-Ossietzky-Str. 28 an. Der Kiezladen war entstanden und erfreut sich seitdem bei Insidern großer Beliebtheit. Seit Mai dieses Jahres präsentiert der Kiezladen unter dem Motto „Kultur am Mittwoch“ Lesungen Potsdamer Autoren, Vorträge von Wissenschaftlern und klassische Musik. Mit den kulturbegeisterten Besuchern allein kommt der Kiezladen aber mittlerweile nicht mehr über die Runden. Nach Modernisierungsmaßnahmen hat die GEWOBA die Miete für die Räumlichkeiten verdoppelt, und in Eigenarbeit mussten viele Arbeitsstunden geleistet werden, um beispielsweise den Lärmschutz für die Anwohner sicherzustellen. BraVo hat sich deswegen umstrukturiert und bietet nun auch Fördermitgliedschaften für 60 Euro im Monat an. „Das sind nur 5 Euro im Monat für Kultur“, sagte Michael Thomae, Mitarbeiter von BraVo. „Wir benötigen noch etwa 30 kulturinteressierte Fördermitglieder, dann ist die Finanzierung erst einmal gesichert. So viele Interessenten werden in der Kulturhauptstadt Potsdam schon zu finden sein." Der Kiezladen ist nicht nur abends sehr rührig, sondern bietet bereits tagsüber Aktionen. Im Café Sockenzone treffen sich mittwochs Eltern und Kinder, am Freitag Nachmittag gibt es die Umsonst-Tausch-Börse und in loser Folge Puppentheater. Einmal im Monat können Menschen, die sich bewusst ernähren wollen, Lebensmittel aus kontrolliert-biologischem Anbau kaufen. Nicht nur daran sieht man, dass die Kiezleute gesundheitsbewusst sind, denn in den gesamten Räumen gilt Rauchverbot. Das neueste Projekt des dynamischen Vereins heißt „Kino am Kiez“. In der jetzigen Spielfilmreihe werden Stummfilme aus den zwanziger Jahren gezeigt. Für die Begründer des Kiezladens ist es wichtig, nicht nur ihre eigenen Veranstaltungenzu präsentieren, sondern andere Interessierte zu motivieren, selbst etwas zu gestalten. „Jeder kann den Kiezladen als Plattform für eigene Kulturveranstaltungen zu einer erschwinglichen Miete nutzen. Wir haben Räumlichkeiten für bis zu 35 Personen“, sagt Thomae. Wer an einem Spieleabend teilnehmen, einen Kulturraum mieten, Fördermitglied werden oder sonst kulturell mithelfen möchte, schreibt eine Email an Michael Thomae ( micthomae@freenet.de ) oder kommt einfach in der Carl-von-Ossietzky-Str. 28 vorbei. Jörg Muth Weitere Infos unter: www.kiezladen.org

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