Kultur: Ein Gruß für Peter Buske zum 70.

Georg Kreisler meinte in einem Gedicht: „Heute findet jede Zeitung größere Verbreitung durch Musikkritiker“. In der Tat. Gern möchte der Leser bereits am Konzertabend erfahren, wie der Rezensent über diese oder jene Interpretation denkt. Peter Buske lässt aber die Leser vor dem Erscheinen der Kritik an seiner Einscätzung noch nicht teilhaben. Zwei Tage nach dem Konzert schaut der Musikfreund dann als Erstes in die Zeitung und liest die Rezension. Und wehe, der Kritiker hat eine andere Meinung. Entweder war er nicht in der selben Veranstaltung oder er hat keine Ahnung. Peter Buske lässt sich von solchen Äußerungen nicht abschrecken. Er kann eben nur über das urteilen, was er hört und sieht. Nicht in derArt wie ein Arzt Gutachten verfasst oder ein Chemiker Substanzen analysiert, schreibt Buske seine Kritiken, sondern immer mit großer Emotionalität und lockerer Hand. Es macht Spaß, seine Texte zu lesen. Er lässt für den Leser das Konzert noch einmal lebendig werden. Und die meisten schätzen seine Rezensionen. Sie wissen, dass darin ein Fachmann seine Meinung äußert, ohne darauf bestehen zu wollen, unbedingt Recht zu haben. Das Schöne ist, dass er sich auch mit den Kritiken seiner Leser auseinandersetzt.

Peter Buske verfügt über jahrzehntelange Konzert- und Opernerfahrungen. Sein Wissen über das Repertoire ist enorm, auch darüber, was die Musik „im Inneren zusammenhält“. Tageszeitungen und Fachzeitschriften bitten ihn immer wieder um seine Mitarbeit. Bei den PNN ist er seit 1991 freier Autor. Seither ist er aus dem Potsdamer Musikleben nicht wegzudenken. Ein Chronist. Und er hat gute und traurige Zeiten in dieser Stadt erlebt. Höhepunkte und Niederlagen. Kaum zu glauben: Peter Buske feiert morgen seinen 70. Geburtstag.

Klaus Büstrin