Kultur: Ein „wogendes Feld“
Eisenman entscheidet über Stelen für Holocaust-Denkmal
Stand:
Eisenman entscheidet über Stelen für Holocaust-Denkmal Das Berliner Holocaust-Mahnmal nimmt Gestalt an. Heute will der Architekt Peter Eisenman vor Ort endgültig entscheiden, welche Stelen auf dem Gelände am Brandenburger Tor aufgestellt werden sollen. Rund 2700 der Betonquader sollen das Denkmal für die ermordeten Juden Europas bilden und auf dem 19 000 Quadratmeter großen Areal terrassenförmig als „wogendes Feld“ errichtet werden. Eisenman hatte am Donnerstag zehn Modelle bei der für den Stelen- Bau ausgesuchten Betonfirma Geithner und Söhne in Brandenburg begutachtet. Der Architekt will am Samstag vor Ort die Wirkung der in Größe und Grautönung unterschiedlichen Modelle in Augenschein nehmen und sich dann für ein Prototyp entscheiden. Danach könnten nach Angaben der Geschäftsführerin der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Sibylle Quack, die Blöcke in Produktion gehen und schon im September ausgeliefert werden. Die Steine sollen bei Grundmaßen von 2,4 mal einem Meter bis zu vier Meter hoch sein. Das mit Kosten von 27 Millionen Euro veranschlagte Denkmal soll 60 Jahre nach Kriegsende am 8. Mai 2005 eröffnet werden.Dann soll auch der unterirdische „Ort der Information“ am Rande des Geländes zugänglich sein, in dem die Stationen des Mordes an den europäischen Juden dokumentiert werden. Der US-Amerikaner Peter Eisenman (71) wird auch als „wichtigster Entwicklungshelfer der Gegenwartsarchitektur“ bezeichnet. Zunächst machte er sich 20 Jahre lang in der Architektur-Szene als Theorieproduzent und akademischer Lehrereinen Namen. 1989 wurde sein erstes Großprojekt, das „Wexner Center for Visual Arts“ an der Ohio State University in Columbus fertig gestellt. Seitdem ist er als ausführender Architekt für ambitionierte Objekte gefragt. dpa
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: