Kultur: Ein zeitloser Dichter
200. Todestag Kleists soll nationales Ereignis werden
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Der 200. Todestag des Dichters Heinrich von Kleist (1777-1811) soll nach Willen seiner Geburtsstadt Frankfurt (Oder) 2011 ein nationales Ereignis werden. „Das ist ein Anlass, in besonderer Weise dem großen Sohn der Stadt zu gedenken“, sagte Oberbürgermeister Martin Patzelt in einem Gespräch. Er habe die Idee eines nationalen Kleistjahres bereits Kulturstaatsminister Bernd Neumann und der Kulturstiftung des Bundes vorgetragen und sei dort auf Zustimmung gestoßen. Das Todesjahr sei ein Anlass, um auch über Deutschland hinaus auf Kleist aufmerksam zu machen. „Er ist ein schwieriger Dichter, der von Zeitlosigkeit geprägt immer noch aktuell ist.“ Kleist nahm sich 1811 in Berlin das Leben.
Nach Worten von Patzelt bereiten das Kleist-Museum und die Kleist-Gesellschaft einen Förderantrag für das Kleistjahr 2011 vor. Partner seien Berlin, Heilbronn und andere Städte, sagte er. Auch Polen solle eingebunden werden. Geplant seien Tagungen, wissenschaftliche Beiträge, Ausstellungen sowie Theateraufführungen. „Wer Kleist sehen will, kann sich auf Frankfurt (Oder) ausrichten.“ Der Förderkreis des Kleist-Museums habe ein Marketingkonzept vorgelegt. „Wir wollen Kleist sichtbar und darstellbar machen“, sagte der Oberbürgermeister, der das Kleistjahr zur Chefsache erklärt hat. Die Stadt habe einen Kleistbeauftragten als Koordinator ernannt.
Über die Planungen sei bereits 2007 an einem Runden Tisch gesprochen worden, besonders intensiv mit der in Berlin ansässigen Kleist-Gesellschaft. Patzelt bezeichnete das Verhältnis von Kleist- Gesellschaft und Kleist-Museum in der Vergangenheit als „nicht spannungsfrei“. „Es ist uns aber gelungen, ein Vertrauensverhältnis zwischen Gesellschaft und Museum aufzubauen. Wir haben vereinbart, dass wir das Kleistjahr 2011 gemeinsam gestalten wollen.“ Ziel sei, die Gesellschaft 2011 in Frankfurt anzusiedeln. Bisher hätten Museum und Gesellschaft parallel gewirkt. Die Gesellschaft soll nach Worten des Oberbürgermeisters in den geplanten Erweiterungsbau des Kleist-Museums ziehen. dpa
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