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Kultur: Eine grüne Perle

Hausgarten in der Babelsberger Tuchmacherstraße 11 öffnet am Sonnabend

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Hausgarten in der Babelsberger Tuchmacherstraße 11 öffnet am Sonnabend Jörg Wacker hat es vermieden, zu anspruchsvolle und exotische Pflanzen in den Garten zu holen, in dem seiner Familie sowie in dem von Sigrid von der Heidens und Olaf Thiedes. Sie sind alle die Hausherren und Gartenbesitzer des Grundstückes in der Babelsberger Tuchmacherstraße 11 im ehemaligen Weberviertel. Jörg Wacker ist wohl der eigentliche Spiritus rector des kleinen grünen Wohnzimmers, in das man von der Straße aus nicht einsehen kann. „Unser Garten soll sich den örtlichen Gegebenheiten anpassen. Wir wollten ihm kein Muster aufdrücken, das nicht in diese Gegend gehört. Hier dominiert das Schlichte“, so der promovierte Gartendenkmalpfleger, der in der Sanssouci-Stiftung ständig mit der Restaurierung und Pflege von Parkanlagen zu tun hat. So findet man beispielsweise im Garten keinen Rhododendron. Er würde einfach nicht hierher passen, meint Jörg Wacker. Dieses dominierende Gehölz, das in der Kaiserzeit zu seiner Blüte in Deutschland fand, sollte vor allem in Parkanlagen gepflanzt werden. „Unser Garten ist nicht als Schaustück gedacht, sondern ein Freizeitraum für die Familien“, erzählt Jörg Wacker. Am frühen Morgen treffen wir uns im Hausgarten. Noch ist alles still. Nur die Katze schleicht auf dem Dach des Schuppens umher, schaut, wer da in aller Frühe ihren Schlaf stört. Nebenan schauen Häuser mit ihren Fenstern in den Garten. Sie können sich an der gestalterischen Schönheit mitfreuen. Tagtäglich. Das Alt-Babelsberger Milieu haben die Hausbesitzer nicht angestastet. Die Schuppen-„Architektur“, die das Grundstück von Hof und Garten trennt, wurde belassen. Im „Pavillon“ hat der Maler Olaf Thiede sein Atelier. Hier entstehen atmosphärisch dichte Pastelle und Aquarelle. Motive dafür findet er in der Mark Brandenburg. Machtvolle Dome und schlichte Dorfkirchen, herbe Landschaften erscheinen im stimmungsvollen Licht. Den eigenen grünen Wohnraum bannte Thiede nur selten aufs Bild. In seiner Wohnung jedoch entdeckt man ein Pastell, das den Garten in einer lichten Winterstimmung zeigt.In diesen Tagen herrscht auch in diesem Garten frühlingshafte Transparenz . Am Wohnhaus, das vor gut zehn Jahren von Grund auf saniert wurde, findet man Frühblüher, die sich nun mit ihrer Pracht verabschieden. Die Akebia quinata rankt dafür mit ihren karminroten Blüten an der Hauswand empor. Später werden sich hier die Pfeifenwinde oder die Clematis farbenfroh entfalten. Passiert man den ersten „Wohnraum“ mit seinem grünen Rasen, findet man hinter einem Holzzaun einen weiteren. Hier war früher das Gemüsereich. Einige Zitate aus jener Zeit gibt es heute mit Kräutern, Rhabarber, Johannisbeersträuchern und Obstbäumen. Ansonsten findet man auf den Rabatten Staude an Staude. Auch hier bevorzugte Jörg Wacker das Anspruchslose, Pflanzen, die in diese Gegend gehören. Klaus Büstrin Offener Garten am 30. April von 11 bis 18 Uhr, Offenes Atelier am Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Babelsberg Tuchmacherstr. 11

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