Kultur: Eine Weibervolks- versammlung

Lesung mit Sonya Martin und Kolleginnen Die Galerie Benkert16 weiß nicht nur Ausstellungen von in Potsdam unbekannten Künstlern auszurichten und auf sie neugierig zu machen, sie gibt auch mit literarischen Veranstaltungen eine eigene kulturelle Farbe in der Landeshauptstadt. Die Berlinerin Sonya Martin gehört zu den Mimen, die bereits mit einem Leseabend auf das Galerie-Angebot aufmerksam machte – gemeinsam mit Heinz Klever von der Leipziger Pfeffermühle. Heute, 19.30 Uhr, ist Sonya Martin in der Galerie wieder zu erleben. Gemeinsam mit Angelika Bennat, Hildegard Schrödter und Anna Vonhof wird sie eine „Weibervolksversammlung“ einberufen. Dieses heiter-nachdenkliche Stück des griechischen Klassikers Aristophanes, der vor allem durch seine Komödien bekannt wurde, hat Sonya Martin als szenische Lesung eingerichtet. Es handelt davon, wie Frauen gegen ihre Männer offen und listig mit Erfolg opponieren. Sonya Martin, die viel Film- und Fernseherfahrungen hat, spielt aber immer wieder gern Theater und ist häufig auf dem Vorlese- und Rezitationspodium zu finden. Vor allem will sie ihre Zuschauer und Zuhörer unterhalten, sie ein wenig entspannter machen, bevor sie in die Vorstellung gekommen sind. Und somit spielt sie hin und wieder Boulevardtheater und agiert auch als Kabarettistin. „Die Weibervolksversammlung“ ist ein Stück, das ihr wie sie selbst sagte, sehr liege. Peter Hacks, einer der wichtigsten Bearbeiter von Aristophanes-Stücken, sagte: „Man kommt einer Aristophanesbearbeitung nicht mit kleinen Maßstäben bei. Klassiker sind heilig. Man darf sie nur verändern, wenn man sie verbessert“. So darf man also auf den heutigen Abend gespannt sein. Klaus Büstrin Die Weibervolksversammlung, szenische Lesung, heute und am 2. April um 19.30 Uhr, Galerie Benkert16, Benkertstraße 16 (Holländisches Viertel)