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Kultur: Eingängig, aber nicht auf den Punkt Der Pianist David Ianni im Potsdam Museum

Die Fantasie op. 28 von Alexander Skrjabin war zweifellos der Höhepunkt des Abends: Der luxemburgische Pianist David Ianni, in Potsdam längst kein Unbekannter mehr, interpretierte das Werk am Freitag im von Zuhörern gut gefüllten Potsdam Museum.

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Die Fantasie op. 28 von Alexander Skrjabin war zweifellos der Höhepunkt des Abends: Der luxemburgische Pianist David Ianni, in Potsdam längst kein Unbekannter mehr, interpretierte das Werk am Freitag im von Zuhörern gut gefüllten Potsdam Museum. Im Mittelpunkt des Konzerts standen zwar eigene Kompositionen Iannis, doch sorgte die Skrjabin-Fantasie für eine erholsame Erfrischung. Der Pianist vermochte das farbige Strahlen und die fiebrige Intensität der energisch-rhythmischen Komposition wunderbar einzufangen. Hier zeigte der Luxemburger seine exzellente Technik – doch das Stück von Skrjabin war leider nur ein kleiner Ausflug in musikalische Welten anderer Komponisten.

Eigenes vorzustellen schien Iannis vornehmstes Anliegen an diesem Abend und der von der Glaubenspraxis der Mönche des Klosters Heiligenkreuz inspirierte Pianist bevorzugt die leisen, nachdenklichen Töne. Um sich Iannis Kompositionen vorstellen zu können, braucht man nicht viel Fantasie. Da hört man eingängige und immer wiederkehrende harmonische Wendungen, die auch im Bereich der Filmmusik eingesetzt werden könnten, um romantische, verträumte Szenen zu unterstützen. Sie werden überlagert von melodischen Wendungen, bei denen der Eindruck erweckt wird, man würde sie von irgendwoher kennen – etwa bei den drei Stücken, die Ianni nach Songs des Popsängers Paddy Kelly schrieb. Leider kommen sie aber nicht so schnell auf den Punkt, sodass sie durch zu wenig kompositorische Einfälle mit der Zeit langweilen. Unterlegt wurde die Musik mit den eindrucksvollen Foto-Filmen der Potsdamer Fotografin Monika Schulz-Fieguth über das Kloster Heiligenkreuz und den Heiligen See. Das Publikum dankte dem sympathischen Künstler mit sehr herzlichem Beifall. Klaus Büstrin

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