FREITAGS: Einsam machend
Klaus Büstrin bedauert, wenn jemand wegen Preußen Ekelpickel bekommt
Stand:
Pickel im Gesicht sind wahrlich keine schöne Angelegenheit. Oftmals steckt dahinter die Hautkrankheit Akne. Sie bekommt man meist während der Pubertät. Dann sollte man den Hautarzt einschalten. Nun ist eine Junge Linke zu bedauern, die, wenn sie an Preußen denkt, immer Pickel bekommt. Dies jedenfalls gestand sie dieser Tage während der Demonstration der Potsdamer Antifa gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Schade um ihr hübsches Gesicht. Aber sogar noch weitere junge Demonstranten müssen sich mit Pickeln herumschlagen. Auf einem mitgetragenen Transparent bekannten sie in der Öffentlichkeit ihr trauriges Los. Aber es könnte passieren, dass sie ihr Leben lang Pickel haben, wenn sie nicht Potsdam den Rücken kehren sollten. Denn diese Stadt ist eng mit den preußischen Königen verbunden. Auf Schritt und Tritt begegnet man hier neben Bau- und Kunstwerken, die größtenteils von der Familie der Hohenzollern stammen, preußischer Geschichte. Sicherlich ist dies schon zig Mal gesagt worden und trotzdem soll dies wiederholt sein: Wegen Sanssouci kommt man in erster Linie nach Potsdam. Preußen hatte aber ein Doppelgesichtigkeit, das auf der einen Seite mit mancherlei Pickeln behaftet war, denn dieser Staat konnte abgrundtief reaktionär sein, dann aber auch wieder modern und fortschrittlich. Man sollte sich mit Preußen beschäftigen, um nicht oberflächlich über dessen wechselhafte Epochen zu urteilen. Somit werden solche Antifa-Demonstrationen aber nicht dazu beitragen, dass der glorifizierende Preußen-Fan sich eine differenziertere Meinung bildet. Die einen kriegen bei dem Wort Preußen Ekelpickel, die anderen, wenn sie Antifa hören, vielleicht Mundgeruch. Beides kann bekanntlich einsam machen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: