Kultur: Erfolgreich trotz gestutzter Flügel
Saisonstart am Brandenburger Theater / Weitere Kooperationen mit Potsdam
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Das Spielplanbuch des Brandenburger Theaters liegt druckfrisch auf dem Tisch, die neuen CDs der Brandenburger Symphoniker sind gerade aus der Presse genommen, die Macher der 18. Puppentheatertage treten in die intensive Vorbereitungsphase – es kann also losgehen mit der neuen Saison.
Auch im „siebten Jahr gestutzter Flügel“ will man, so Intendant Christian Kneisel, „wieder auf erfolgreichen Kurs“ gehen mit Selbstproduziertem, Kooperationen und Gastspielen. Ein Zentrum der Aktivitäten liegt bei den Brandenburger Symphonikern, für die GMD Michael Helmrath einen dichten Konzertkalender geplant hat. Neben den Symphoniekonzerten stehen 16 Sonderkonzerte, von denen die Potsdamer einige in der Reihe „Klassik am Sonntag“ im Nikolaisaal erleben können. Die Zusammenarbeit mit dem Festival Música Mallorco setzt sich fort, denn am 1.November ist das Orchester von der Havel in Palma zu Gast. Zudem steuern die Brandenburger ein Konzert zum Haydn-Schwerpunkt der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci im Juni 2009 bei und werden mit der Kammeroper Rheinsberg u.a. den „Eugen Onegin“ im August 2009 realisieren.
Um den Nachwuchs kümmert man sich in Brandenburg intensiv – sei es mit dem breiten Gastspielprogramm der Puppenbühne oder den Inszenierungen für das Kinder- und Jugendtheater. Hier ist zum letzten Mal als Wiederaufnahme am 1./2. Oktober „Romeo und Julia“ zu sehen. Die Neuproduktion 2008/09 wird „A Clockwork Orange“ sein. Um die Weihnachtzeit lohnt sich ein Ausflug zum „Nussknacker“, der ab 26. November auf der Bühne tanzt. Als neue Musiktheaterproduktion für Kinder wendet man sich mit dem „Traumfresserchen“ wieder einem Michael-Ende-Stück zu, das Wilfried Hiller vertont hat und in der Regie von Susanne Forster am 20. Februar 2009 Premiere feiert.
Alle bisherigen Dimensionen der theaterpädagogischen Arbeit sprengen dürfte das Projekt „Verloren“. Choreografin Fine Kwiatkowski hat die künstlerische Leitung dieses Multimediaprojektes übernommen, das Musik (Brandenburger Symphoniker und DJ Lars Kwiatkowski), Tanz (Iris Sputh), Videokunst (Willehad Grafenhorst) und Maskenbau/Malerei (Rosario Rapallini) vereinen soll. Mit Kindern und Jugendlichen zwischen neun und 20 Jahren werden in verschiedenen Arbeitsphasen ab April 2009 alle Elemente der Produktion erarbeitet, die am 30. Oktober 2009 ihre Uraufführung erleben soll.
Mit den Hans Otto Theater kooperiert Brandenburg auch in dieser Saison: Die „Fledermaus“ ab 10. Oktober und als letzte Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg die „Entführung aus dem Serail“ ab 6. Dezember stehen neben dem „Sommernachtstraum“ im März und „Filumena“ im Mai 2009 auf dem Programm. Noch einmal am 19. Oktober ist die Kleist-Oper von Rainer Rubbert zu erleben, die Uraufführung der vergangenen Saison. Hinzu kommen „Bettelstudent“ und „Freischütz“ des Staatstheaters Cottbus als Gastspiele.
Die Reihe der „Märkischen Leselust“, die das HOT veranstaltet, hofft man, wie grundsätzlich die Zusammenarbeit im Bereich Musiktheater, unter dem neuen Potsdamer Intendanten fortsetzen zu können. Mit 86 Prozent Auslastung blickt man durchaus stolz auf die vergangene Saison und hofft, mit den insgesamt rund 7,3 Millionen Euro Gesamtetat auf ähnlich gute Ergebnisse für die nun beginnende.Christina Siegfried
Christina Siegfried
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