Benefizkonzerte sind eine schöne Sache. Verbinden sie doch Musik mit einem wichtigen sozialen Anliegen in der Region und anderswo. In die Friedenskirche kamen am Sonntag rund 200 Potsdamer, um das Anliegen der Südwerk-Stiftung zu unterstützen. Deren Chef Benjamin Wolf hat angenehm zurückhaltend und überzeugend über die Stiftung informiert. Sie unterstützt medizinische und soziale Entwicklungsprojekte in Ecuador und in Ghana. Ganz aktuell ist derzeit der Aufbau einer Gesundheitsstation in einem Dorf in Ecuador. Für dieses Vorhaben und für andere Projekte ist die Südwerk-Stiftung, deren Mitarbeiter ehrenamtlich tätig sind, auf Spenden angewiesen.
Erfreulich, dass professionelle Künstler und Laien die Arbeit solcher Stiftungen unterstützen. Doch bei allem Engagement, die künstlerische Qualität sollte überzeugen. In der Friedenskirche sang der tschechische Tenor Rudolf von Vitovec, begleitet von der japanischen Pianistin Hiroe Imaizumi. Sehr gefühlvoll bot er zumeist Schmalziges der italienischen Komponisten Francesco Paolo Tosti und Ernesto Tagliaferri. Solcherlei Einheits-Interpretation hatte er auch für die Händel-, Mozart- und Bizet-Piecen parat. Der Potsdamer Männerchor war ebenfalls dabei. Unter Leitung seines neuen Dirigenten Stefan Bohle hatte er für das Konzert sehr Feierliches ausgewählt. Die Beiträge von Grell, Beethoven oder Mozart litten aber mehr oder weniger unter Intonationsproblemen. Bei den kroatischen Volksliedern waren die Herren dann stimmlich auf der Höhe. Frisch und ausdrucksvoll sangen sie die temperamentvollen Liebeslieder, die aber aus dem ansonsten sakral konzipierten Programm herausfielen.
Doch das Junge Vocalensemble Potsdam unter Leitung von Gabriele Tschache sorgte mit sauberem und homogenem Singen der Werke von Gabriel Fauré oder Felix Mendelssohn für einen wunderbaren freundlichen Lichtblick in diesem Konzert. Klaus Büstrin
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