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Kultur: Fenster leuchten wieder

Kirche in Slonsk in Gemeinschaftsarbeit restauriert

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Kirche in Slonsk in Gemeinschaftsarbeit restauriert Die acht Wappenfenster der ehemaligen Johanniterkirche im polnischen Slonsk (Sonnenburg) sind wieder komplett. Diesen Höhepunkt der Restaurierung des 1508 geweihten und von Karl Friedrich Schinkel um 1812 in seine heutige Gestalt gebrachten Gotteshauses begeht die katholische Kirchengemeinde Sonnabend ab 16 Uhr mit einem Benefizkonzert. Der bedeutende Sakralbau wird seit 1996 mit deutscher Förderhilfe saniert. Die Arbeiten werden von der Potsdamer Bauschadensgutachterin und Projektkoordinatorin Eva Riks im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Provinzialgenossenschaft des Johanniterordens geleitet. Dem 1099 in Jerusalem gegründeten ältesten geistlichen Ritterorden, der Kranke pflegte und Pilger betreute, gehörte einst das Gebiet um Sonnenburg. Ab 1652 war hier Moritz von Nassau-Siegen sein Herrenmeister. Er errichtete ein prachtvolles Schloss. Die polnischen Bewohner von Slonsk würdigen noch nach mehr als 400 Jahren seine kulturellen und zivilisatorischen Leistungen. Dies drückt sich auch in der Wiederherstellung der Kirche aus. Sie begann 1996 mit der Erneuerung des Daches. Anschließend wurde der Turm einschließlich seiner Filialen (Nebentürmchen) repariert. Weitere Fördermittel ermöglichten die Sicherung und Teilrestaurierung des Gewölbes. Eva Riks ist ständig auf der Suche nach neuen Finanzierungsquellen und Sponsoren. Dies galt auch für die Restaurierung der acht 1930 angefertigten Buntglasfenster, die die Wappen von 92 im Ersten Weltkrieg gefallenen Johanniterrittern zeigen. Die Rudolf-August-Oetker-Stiftung leistete eine Anschubfinanzierung. Für die jeweils 1500 Euro teure Wiederherstellung der einzelnen Wappen hat sich die Potsdamer Denkmalberaterin, mit gutem Erfolg, an die Familien der Ordensritter gewandt. Das Restauratorenehepaar Malgorzata und Andrzej Bukowicz aus Zielona Gora (Grünberg) stellte die u. a. durch sauren Regen und Mikroorganismen geschädigten Schwarzlotmalereien und die Bleifassungen wieder her. Verloren gegangene Wappenfelder wurden rekonstruiert. Zur Feier in Slonsk, das nur wenige Kilometer hinter der Grenze liegt, richtet der Johanniterorden ab der Oderbrücke in Slubice/Frankfurt(Oder) einen Bustransfer ein, Abfahrt ist um 15.30 Uhr. Am selben Tag um 12 Uhr wird in der Frankfurter Marienkirche das erste der drei von Russland zurückgegebenen Chorfenster mit mittelalterlichen Glasmalereien festlich eingeweiht. Interessenten könnten beide Veranstaltungen besuchen. Erhart Hohenstein Anmeldung unter Telefon 033608/3373 (Karl Christoph von Stünzner)

Erhart Hohenstein

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