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Kultur: „First Steps“

HFF bei neuer Nachwuchs-Kategorie erfolgreich

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Ein neuer Preis, zwei Preisträger und viel Freude in Babelsberg. Beim erstmals vergebenen Schauspiel-Award des „First Steps“-Preises gewannen am Dienstagabend zwei Produktionen der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ Babelsberg (HFF). Luise Berndt, die in diesem Jahr ihr Schauspielstudium in Babelsberg abschließt, durfte für ihr Spiel im Film „Jagdhunde“ die begehrte Glastrophäe – verbunden mit 5000 Euro Preisgeld – in den Händen halten, ebenso wie Mehdi Nebbou, der für seine Darstellung im HFF-Streifen „Teresas Zimmer“ geehrt wurde. Darüber hinaus wurden bei der achten Verleihung der „First Steps“, dem Nachwuchsaward für Filmhochschulabsolventen Preise für Kurz- und Werbefilme sowie für abendfüllende Spielfilme und einen Dokumentarstoff verliehen.

Die Potsdamer Schauspielerin Nadja Uhl war begeistert über den Darsteller-Preis, schließlich seien Schauspieler „das Herzstück des Films“. Uhl, selbst Jurymitglied, stellte den nominierten Frauen besonders gute Noten aus: „Die spielen intensiver, emotionaler.“ Auch oder gerade wenn die Rolle fast ohne Sprache auskommt, wie bei Luise Berndt. Die 24-Jährige gibt die taubstumme Marie, die sich aus der Welt der Regeln und Traditionen ihrer Eltern befreien will. Die Jury betonte in ihrer Entscheidung vor allem die darstellerische Herausforderung, der sich Luise Berndt bei ihrer ersten großen Rolle gestellt habe. „Wie sie sich allmählich ins emotionale Zentrum des Films vorspielt, weckt auch bei den Zuschauern wachsende Anteilnahme“, konstatierte Uhl in der Begründung.

„Auch wenn das alles Show ist, schön ist es trotzdem, einen Preis zu bekommen“, strahlte Mehdi Nebbou. „Ich war erstaunt, dass eine introvertierte Rolle prämiert wurde“, gab er seiner Verwunderung Ausdruck. In „Teresas Zimmer“ von der HFF-Studentin Constanze Knoche gibt Nebbou den Syrer Bilal, der urplötzlich vor der Tür seiner unangepassten Cousine steht und sich nach einem normalen Leben sehnt, das er aber nicht findet. Nadja Uhl hob in ihrer Laudatio seine intelligente, die stillen Seiten betonende Schauspielkunst hervor.

Auch Berndts Darstellung lebt nicht von der Lautstärke, sondern von Gesten, vom Gesichtsausdruck, den großen Augen. Mit den zwei Darstellern haben die stillen Typen das Rennen bei der Verleihung gemacht. Eine andere Grundausrichtung hatte Schauspielerin und Jurymitglied Maria Furtwängler ausgemacht: „Es war kein sehr heiterer Jahrgang“, interpretierte sie die eingereichten Filmstoffe als eher düster. Bei den Spielfilmen gewannen „Hotel Very Welcome“ von Sonja Heiss und Tom Zenker mit dem Absolventenwerk „Der blinde Fleck“. In der Kurzfilm-Kategorie triumphierte Dirk Lütter mit „Die unsichtbare Hand“, der Dokumentarfilmpreis ging an Eva Neymann für „Wege Gottes“. Kay Grimmer

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