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Kultur: Fluxus+ öffnet im Dezember am Schirrhof Das Museum zieht in einen ehemaligen Pferdestall

Voraussichtlich im Dezember wird das Museum FLUXUS+ in der Schiffbauergasse eröffnet. Nunmehr fährt es nicht, wie anfänglich geplant, in der Form eines Autos vor, sondern nimmt mit der historischen Bausubstanz am Ort vorlieb.

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Voraussichtlich im Dezember wird das Museum FLUXUS+ in der Schiffbauergasse eröffnet. Nunmehr fährt es nicht, wie anfänglich geplant, in der Form eines Autos vor, sondern nimmt mit der historischen Bausubstanz am Ort vorlieb. Die BSM excursion als Betreiberin des Museums stellte ihre stark umstrittenen Pläne zurück, da der Baugrund nicht für dieses „Auto“ geeignet gewesen wäre. „Wir hätten eine spezielle Gründung benötigt, und das wäre zu teuer geworden“, so Sprecherin Andrea Podzun auf PNN-Nachfrage. Nunmehr gibt es das Museum 100 Meter weiter in einem der ehemaligen Pferdeställe im Schirrhof, die gerade saniert werden. Das bedeutet auch, dass der Biergarten der fabrik gerettet ist, wo ursprünglich das Museumsauto Platz finden sollte.

Das sich über zwei Etagen erstreckende Museum wird eine ständige Ausstellungsfläche von 800 Quadratmetern aufweisen, zudem ein weitläufiges Foyer, ein Café, den „art+life-shop“ und das „atrium“, ein Bereich für variable Veranstaltungen. Den „art+life-shop“ gibt es bereits jetzt als Vorgeschmack in der Dortustraße 16. Dort wird ab 5. Mai auch das Museumsprojekt erstmals dargestellt. „Im Zentrum von Fluxus+ stehen die Arbeiten von Wolf Vostell aus der Sammlung des Unternehmers Heinrich Liman“, so Andrea Podzun. Sie finden im Obergeschoss des umgebauten Stalls ihren Platz. Nicht nur raumgreifende große Werke, sondern auch kleinere Arbeiten, die aber gleichfalls das komplette Spektrum Vostells unter dem Motto „Leben ist Kunst, Kunst ist Leben“ widerspiegeln, werden präsentiert. Die Sammlung reicht von Werken des jugendlichen Vostell bis zu einer der letzten Schöpfungen kurz vor seinem frühen Tod 1998. Im Erdgeschoss wird es, ergänzt mit Ton- und Bilddokumenten, eine ständige Ausstellung zur internationalen und intermedialen Fluxus-Bewegung geben, zu welcher auch Emmett Williams und Nam June Paik zählten. Werke von Zeitgenossen und Freunden wie Arman, Lebel, Christo, Niki de St. Phalle und Hains vervollständigen das Bild der Avantgarde in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Fluxus wurde 1962 ins Leben gerufen. Sie ist eine eng mit dem Happening verbundene Form der Aktionskunst und hat auch eine Verbindung zur Performancekunst. Häufig ist sie collageartig komponiert.

Um den Blick in die aktuelle Kunstszene zu ermöglichen, werden die vier zeitgenössischen Künstler Costantino Ciervo, Lutz Friedel, Sebastian Heiner und Hella De Santarossa im Museum gezeigt. Auch eine Zusammenarbeit mit Hochschulen ist geplant.

Zeitgleich mit der Museumseröffnung wird BSM excursion ihren Firmensitz von Berlin nach Potsdam verlegen. Den genauen Eröffnungstermin von Fluxus+ konnte Andrea Podzun aber noch nicht nennen. „Wir sind von den Bauabeiten abhängig.“ H. Jäger

H. Jäger

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