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Kultur: Fontane und das Göttliche

Theodor Fontane und die Religion in der Mark – ein internationales Symposium zum 70-jährigen Bestehen des Theodor-Fontane-Archivs, das unter dem Motto „Religion als Relikt? Christliche Traditionen im Werk Fontanes“ gestern Abend auf Hermannswerder eröffnet wurde, will sich bis Sonntag mit diesem Thema auseinander setzen.

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Theodor Fontane und die Religion in der Mark – ein internationales Symposium zum 70-jährigen Bestehen des Theodor-Fontane-Archivs, das unter dem Motto „Religion als Relikt? Christliche Traditionen im Werk Fontanes“ gestern Abend auf Hermannswerder eröffnet wurde, will sich bis Sonntag mit diesem Thema auseinander setzen. Fontane war ein aufmerksamer Beobachter des politischen, kirchlichen und religiösen Lebens in der Mark Brandenburg und im Berlin des 19. Jahrhunderts. Die neupietistische Restauration Friedrich Wilhelms IV., Bismarcks „Kulturkampf“ und das wilhelminische Bündnis von „Thron und Altar“, all das fand seinen Niederschlag im Werk des Dichters. Unter thematischen Schwerpunkten wie philosophischen und historische Grundlagen oder Mythisierung und Sakralisierung untersuchen 14 Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland die Bedeutung der religiösen Thematik, „(quasi)religiöser“ Sprache und religiös geprägter kultureller Tradition für Fontanes Werk. Die Frage nach der Religiosität in Fontanes Verhältnis zur bildenden Kunst stellt sich heute Bernhard Böschenstein, Professor für Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft in Genf, anhand von Fontanes Auseinandersetzung mit religiösen Motiven in der Malerei von Raffael, Mantegna und Tizian bis hin zu Böcklin und Turner. Neben aufschlussreichen Analysen zur Rolle der Religion und religiöser Sprache in Fontanes erzählerischem Werk, befasst sich der Wuppertaler Rechtshistoriker Bernhard Losch mit der Thematik von Rechtswahrung, Rechtsdurchbrechung und dem Widerstandsrecht bei Fontane. Den Abschluss des Symposiums „Religion als Relikt? Christliche Traditionen im Werk Fontanes“ bildet am Sonntag, dem 25. September, um 20 Uhr, in der Inselkirche Hermannswerder, eine von Jürgen Holtz und dem Potsdamer Persius Ensemble gestaltete musikalische Lesung über „Brandenburgische Kirchen- und Ketzerhistorien“. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung kostet 15 Euro. PNN

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