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Vor neuer Aufgabe? Frauke Roth, Geschäftsführerin der Kammerakademie Potsdam, will nach Dresden.

© Kammerakademie/ Elmar Schwarze

Kultur: Frauke Roth vor Wechsel nach Dresden? Kammerakademie-Chefin noch in Verhandlungen

Die Geschäftsführerin der Kammerakademie Potsdam, Frauke Roth, soll die Intendanz der Dresdner Philharmonie übernehmen. Wie sie auf PNN-Nachfrage bestätigte, sei das Bewerbungsverfahren bereits beendet.

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Die Geschäftsführerin der Kammerakademie Potsdam, Frauke Roth, soll die Intendanz der Dresdner Philharmonie übernehmen. Wie sie auf PNN-Nachfrage bestätigte, sei das Bewerbungsverfahren bereits beendet. Die Vertragsverhandlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. Die Entscheidung müsse erst noch nach der parlamentarischen Sommerpause vom Land und vom Stadtrat bestätigt werden. Frauke Roth soll zum Saisonbeginn 2014/15 die Nachfolge von Anselm Rose antreten.

Die Dresdner Philharmonie ist ein von der Stadt Dresden finanziertes Konzert-Orchester, das 1870 als Gewerbehausorchester gegründet wurde und seit 1915 den Namen Dresdner Philharmonisches Orchester trägt. Seit der Saison 2011/2012 ist Michael Sanderling Chefdirigent des Orchesters, das aus 116 Musikern besteht. Seit Jahren gibt es in Dresden den Wunsch nach einem neuen Konzertsaal für die Dresdner Philharmonie. Sie gestaltet Sinfoniekonzerte im Albertinum und im Schauspielhaus, dazu eine Kammerkonzertreihe auf Schloss Albrechtsberg, Konzerte im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, Sonderkonzerte in der Frauenkirche und der Kreuzkirche. Außerdem führt das Orchester Tourneen in der ganzen Welt durch. Mit Chefdirigent Michael Sanderling wird Frauke Roth in dieser Saison auch in Potsdam zusammenarbeiten. Er leitet im Januar 2014 ein Sinfoniekonzert der Kammerakademie im Nikolaisaal mit Werken von Brahms und Schumann.

Solange die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, möchte sich Frauke Roth mit Äußerungen in der Öffentlichkeit zurückhalten. „Noch bin ich die Geschäftsführerin der Kammerakademie, an der mein Herz hängt“, betonte sie. Die neue Tätigkeit würde aber eine große Herausforderung für sie darstellen. Sie habe ein gutes Bauchgefühl, vor allem, was die Stadt anbelange. So sei es ihr auch mit Potsdam gegangen, als sie vor zwölf Jahren an die Havelstadt kam, um die Kammerakademie mit zu gründen, so die gebürtige Hamburgerin, die im Breisgau und in London studiert hat. Dresden sei wie Potsdam sehr familienfreundlich, „das ist nicht in jeder Stadt so“. Für die Mutter von drei Kindern zwischen sechs und zehn Jahren wäre das natürlich ein wichtiges Kriterium. Ihr viertes Kind, die Kammerakademie Potsdam, sei ja bereits ein bisschen älter. „Manchmal muss man ein Kind auch laufen lassen.“

Die Kammerakademie entstand 2001 nach der Abwicklung der Brandenburgischen Philharmonie. Sie fusionierte aus dem Berliner Ensemble Oriol mit dem Potsdamer Persius Ensemble zu einem 29-köpfigen Kammerorchester. Die Flötistin Frauke Roth war seit Anbeginn Geschäftsführerin. Seit 2010 arbeitet sie mit dem Künstlerischen Leiter Antonello Manacorda zusammen. „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Auch 2012 hatten wir eine Gesamtauslastung von 85 Prozent“, sagte sie kürzlich in einem Interview.

Akzente setzt die Kammerakademie in der neuen Spielzeit bereits beim Eröffnungskonzert am 23. August mit Haydns „Die Schöpfung“. Dazu zeigt sie Bilder aus dem All vom Hubble-Weltraumteleskop und hat eine eigene Lichtregie entwickeln lassen. Mutig ist vor allem das Beethoven-Projekt: An vier Tagen im Februar 2014 will die Kammerakademie alle neun Sinfonien im Nikolaisaal spielen. Auch die Potsdamer Winteroper wird wieder ein Leuchtturm im Kalender sein. Diesmal gelangt Händels „Jephta“ in der Friedenskirche Sanssouci zur Aufführung. Der Kammerakademie wurde bereits zum vierten Mal eine mehrjährige Zuwendungsvereinbarung mit der Landeshauptstadt in Aussicht gestellt. „Ein großer Glücksfall, der die Zusammenarbeit stark erleichtert. Für die Realisierung qualitätsvoller musikalischer Angebote ist eine langfristige Planung und Planungssicherheit unerlässlich“, schrieb Frauke Roth im neuen Spielzeitheft der Kammerakademie. Jä

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