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Kultur: Für den übelsten Kulturschänder Preussen-Verein vergibt den Goldenen Barbar

Wird Finanzminister Rainer Speer der „Goldene Barbar 2008“? Der Verdacht liegt nahe, auch wenn sich Markus Wilhelmy noch bedeckt hält.

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Wird Finanzminister Rainer Speer der „Goldene Barbar 2008“? Der Verdacht liegt nahe, auch wenn sich Markus Wilhelmy noch bedeckt hält. Am kommenden Freitag wird der Vorsitzende des Vereins „300 Jahre Preussen“ das Geheimnis lüften, wer den „wichtigsten Kulturpreis“ erhält, den der Verein nun zum zweiten Mal vergibt. Geladen wird ins Kabarett am Obelisk, das mit Ausschnitten aus seinem Sommerprogramm „Wir möchten ein Eisbar sein“ die öffentliche Verleihung des Preises an den „übelsten Kulturschänder“ satirisch begleitet.

Im vergangenen Jahr erhielt ihn Hartmut Dorgerloh, der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, „nach dem er den Prinzenspielplatz zugeschüttet hatte“, wie Wilhelmy betont. Wer den „Barbaren“ erhalte, müsse Buße tun, in welcher Form auch immer. „Herr Dorgerloh tut dies, in dem er nun das zugeschüttete ,Prinzenfort“ von 1893 im Park Sanssouci wieder freibuddeln lässt.“

Diesmal seien neun Kandidaten nominiert worden: „für das krummste Ding, das in Potsdam passiert ist.“ Aber auch von außerhalb können die „Barbaren“ kommen. Neben sieben Potsdamer Preisanwärter gibt es in diesem Jahr auch einen aus Berlin und einen aus Nordrhein-Westfalen. „Die Satzung lässt eine deutschlandweite Beteiligung zu“, so der Vereinschef. Über die Namen legt er jedoch noch einen Schleier des Schweigens. Aber dass sich viele Einreichungen um das Stadtschloss ranken und insbesondere um einen bestimmten Minister, ließ er schon mal durchgucken. „Und wir haben ja auch noch diverse Dezernenten und einen Oberbürgermeister. Es gab im vergangenen Jahr viele Themen, die man spitz auf die Schippe nehmen kann.“ Neben dem Stadtschloss hätten vor allem die Baustellen und die Verkehrssituation die Potsdamer Gemüter erregt, betonte der Vereins-Chef.

In jedem Fall wird die Missetat des größten „Barbaren“ vergoldet: Denn es gibt einen Ziegelstein vom Fundament des Stadtschlosses, der vergoldet wurde und darauf thront ein ebenso funkelnder Barbar, der aussieht wie ein Neandertaler. Heidi Jäger

Eintritt für die Kabarettvorstellung und die Verleihung des Kulturpreises am 8. August um 19 Uhr kosten 12 Euro. Anschließend kann beim Sommerfest des Preußen-Vereins mit gefeiert werden. Karten unter Tel. 0331-291069.

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