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Kultur: Gegen das Vergessen

Vorträge zur Dokumentation von DDR-Geschichte

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„Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“ ist der Titel einer neuen Vortragsreihe der Fachhochschule Potsdam (FHP), die sich eingehend mit der Dokumentation von DDR-Geschichte befassen wird. Die Informationswissenschaften der FHP wollen auf die Gefahr eines drohenden Gedächtnisverlusts aufmerksam machen und plädieren deshalb für einen sorgfältigen Umgang mit historischen Dokumenten aus der DDR-Zeit.

Die von Studierenden organisierte Reihe beginnt heute um 17 Uhr im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte mit einem Vortrag über die Rettung des Nachlasses der DDR-Sozialforschung. „Wenn wir nicht direkt nach der Wende den Zugriff auf die Aktenschränke und Archive der Sozialforscher erhalten hätten, wüssten wir heute nicht, wie die DDR sich selber tatsächlich gesehen und analysiert hat“, sagen die beiden Referentinnen Ulrike Becker und Brigitte Hausstein von der Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS). Genutzt werden ihre Dokumentationen inzwischen nicht nur von Historikern, sondern zunehmend auch von Künstlern und Schriftstellern, die sich ein genaueres Bild über die DDR machen wollen.

Prof. Susanne Freund, die Initiatorin der Reihe, möchte die Öffentlichkeit für den Erhalt authentischer Quellen sensibilisieren, um auch private Archive, Fotos und Filme zu sichern. „Es geht um das historische Gedächtnis der Gesellschaft. Darin ist auch das Erleben des Einzelnen von wissenschaftlichem Interesse.“

Am 13. Mai wird die Reihe mit einem Vortrag zur Rolle der Bibliotheken und des heimlichen Lesens in der DDR fortgesetzt. Im Juni spricht Joachim Gauck über die Archivierung der Stasi-Unterlagen und im Juli geht es um das audiovisuelle Erbe der DDR und den Filmstock im Potsdamer Filmmuseum. ahc

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