Kultur: Gewaltige Klangwirkungen, innige Melodik
Mit ihren rund 90 Minuten ist das Stabat Mater von Antonin Dvorak die längste unter den bedeutenden Vertonungen der Klage Mariens, die unter dem Kreuz ihres Sohns Jesu steht und dessen Qualen und den Tod betrauert. Das Werk entstand 1877.
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Mit ihren rund 90 Minuten ist das Stabat Mater von Antonin Dvorak die längste unter den bedeutenden Vertonungen der Klage Mariens, die unter dem Kreuz ihres Sohns Jesu steht und dessen Qualen und den Tod betrauert. Das Werk entstand 1877. Es ist eine sehr persönliche Komposition, ein künstlerischer Reflex auf den Verlust der Kinder Ruzena und Otakar. Die Uraufführung fand 1880 in Prag statt. Morgen um 19.30 Uhr wird das Werk in der Erlöserkirche, Nansenstraße, zur Aufführung kommen. Unter dem Dirigat von Ud Joffe musizieren Iordanka Derilova, Sopran, Britta Schwarz, Alt, Michael Heim, Tenor, Egbert Junghanns, Bass, die Potsdamer Kantorei sowie das Neue Kammerorchester Potsdam. Das „Stabat Mater“ gilt als das erste Oratorium der neueren tschechischen Musik, das aber zunächst in England Furore machte. Der gläubige Antonin Dvorak wollte mit der Vertonung der mittelalterlichen Sequenz „Stabat Mater“ auch der katholischen Kirchenmusik in Böhmen einen guten Dienst erweisen. Und so entstanden vor allem groß angelegte Chorwerke: das Requiem b-Moll, die Messe D-Dur, ein Te Deum, das Oratorium „Die heilige Ludmilla“ zu Ehren der einer böhmischen Heiligen. Das „Stabat Mater“ beeindruckt wie die anderen Chorkompositonen Dvoraks durch gewaltige Klangwirkungen und innige melodische Gesänge. Klaus Büstrin
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