FREITAGS: Glückssache?
Ohne Frage, der Volksmund weiß gut Bescheid. Auch in der Hinsicht, dass der Gebrauch von Fremdwörtern Glückssache ist.
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Ohne Frage, der Volksmund weiß gut Bescheid. Auch in der Hinsicht, dass der Gebrauch von Fremdwörtern Glückssache ist. Da kann es schon zu mancherlei Verwechslungen kommen. Man ertappt sich ja oft selbst dabei. Was ist nämlich der Unterschied zwischen „pauschalieren“ und „pauschalisieren“? Und was ist richtig: „abnorm“, „abnormal“, „anomal“ oder „anormal“? Heißt es „effizient“ oder „effektiv“? Wir sind jedenfalls schnell dabei, Fremdwörter in die deutsche Sprache zu intrigieren. Oder heißt es etwa integrieren? Man kann Dateien (lateinisch) downloaden (engl.), am Kiosk (türkisch) total meschugge (jiddisch) werden, wenn das Portal (lateinisch) verbarrikadiert (deutsch-galloromanisch-französisch) ist. Ja, und das Wort „Toleranz“ ist jedenfalls auch kein deutsches Wort. Etwas tolerieren bedeutet so viel wie etwas aushalten. Also wenn früher mal wer gefoltert worden ist, dann musste er es eben tolerieren. Aber wir sollen, wie Herr Goethe meint, nicht allzu puristisch sein: „Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern zu säubern, nun so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht“. Pardon Herr Goethe, ich möchte meinen Zeitgenossen aber gegenüber antikulieren, äh, sagen: Wenn Sie mit die Fremdwörters nicht so konfekt sind, müssen Sie mich damit auch nicht imprägnieren!
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