Kultur: „Good bye Johnny“
Peter Kreuder-Ausstellung im Filmmuseum
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Peter Kreuder-Ausstellung im Filmmuseum Seine Lieder haben ihn berühmt gemacht. Wer kennt nicht: „Ich wollt“ ich wär ein Huhn“, „Ich brauche keine Millionen“, „Good bye Johnny“, „Sag beim Abschied leise Servus“. Komponiert hat diese Evergreens vor rund 60 Jahren Peter Kreuder (1905-1981). Zu seinem 100. Geburtstag nun ehrt das Filmmuseum den Künstler mit einer Foyerausstellung, die am Donnerstag, dem 21. Juli, mit einem Filmabend eröffnet wird. Die Schau um den künstlerischen Nachlass Kreuders ist bis zum 25. September zu sehen. Schon früh hat sich sein außergewöhnliches musikalisches Talent gezeigt: Mit sechs Jahren spielt Kreuder Mozarts Klavierkonzert in A-Dur. Er studiert an künstlerischen Hochschulen in Hamburg, Berlin und München, schließt als Komponist, Dirigent und Pianist ab. Mit Filmmusik hat er zum ersten Mal 1930 zu tun, er arrangiert Friedrich Hollaenders Musik zum Film „Der blaue Engel“. Ein Jahr später komponiert er den Soundtrack zu Willi Worsts Film „Mazurka“ (1935), der ihn schlagartig zum gefragtesten Filmkomponisten Deutschlands macht. Sein weiteres Schaffen füllt eine lange Liste: Er schreibt Operetten, dirigiert, nimmt Schallplatten auf, ist Gast zahlreicher Fernsehsendungen im In- und Ausland, komponiert Filmmusik. All das spiegelt sich, eingewoben in kleine Geschichten um den Künstler, in der Potsdamer Ausstellung wider. Gezeigt wird beispielsweise eine Notenhandschrift des Hans-Albers-Hits „Good bye, Johnny“. Die Ähnlichkeit des Songs mit der später von Hanns Eisler komponierten Nationalhymne der DDR hatte zu einem langwierigen Plagiatsprozess geführt. Ein Plakat zum schwedischen Film „Romans“ (1940), zu dem Kreuder die Musik schreibt und in dem er die Hauptrolle spielt, erzählt von seinem Versuch Nazi-Deutschland den Rücken zu kehren. Als ihm von Berlin aus mit Repressalien gegen seine Familie gedroht wird, muss er zurückkehren und der deutschen Unterhaltungsindustrie wieder zur Verfügung stehen. Eine Kollektion zerbrochener Taktstöcke legt beredtes Zeugnis davon ab, wie aufbrausend und kompromisslos der eigentlich friedfertige und humorvolle Kreuder werden konnte, wenn es um künstlerische Qualität ging. Maha
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