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Kultur: „Grundton D“ wirbt für Friedenskirche Konzert mit Wiener Kammerorchester

Religiöse Einkehr und ästhetische Perfektion findet man an diesem Ort – doch er ist gefährdet: Die Friedenskirche im Park Sanssouci, erbaut in den Jahren 1845 bis 1847, bedarf dringend einer Sanierung und Restaurierung. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, zu deren Areal das Gotteshaus und das umgebende Ensemble gehören, vermag derzeit nicht die Kosten für eine Sanierung aufzubringen.

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Religiöse Einkehr und ästhetische Perfektion findet man an diesem Ort – doch er ist gefährdet: Die Friedenskirche im Park Sanssouci, erbaut in den Jahren 1845 bis 1847, bedarf dringend einer Sanierung und Restaurierung. Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, zu deren Areal das Gotteshaus und das umgebende Ensemble gehören, vermag derzeit nicht die Kosten für eine Sanierung aufzubringen. Zu viele andere „Baustellen“ sind gegenwärtig in Arbeit. Die Friedenskirchengemeinde fand in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eine Partnerin, die unter dem Slogan „Rettet die Friedenskirche“ mithilft, Spenden zu sammeln.

Seit 25 Jahren ist der Deutschlandfunk ebenfalls in Sachen Denkmalpflege engagiert. Gemeinsam mit der Stiftung Denkmalschutz kreiert der Sender eine Konzertreihe. Ihr Titel „Grundton D“ will auf die Bedeutung des denkmalpflegerischen und musikalischen Fundamentes hinweisen. Beide Institutionen haben eine Brückenfunktion zwischen Ost und West übernommen. In ostdeutschen Denkmalruinen fanden die ersten Benefizkonzerte auch unter abenteuerlichen Auftrittsbedingungen für die Musiker statt. So stürzte beispielsweise in der Görlitzer Synagoge 1992 ein schweres Stuckteil am Tag vor dem geplanten Konzert herab. In mehr als 240 Baudenkmalen in Not fanden die Veranstaltungen statt. Sie in hilfsbedürftigen Gebäuden möglich zu machen, forderte den Einfallsreichtum von Denkmalbesitzern, Vereinen, Behörden, Musikern und Technikern heraus. Durch Eintrittsgelder und Spenden kamen aber mehrere Millionen Euro zusammen. Die Kosten für die auftretenden Künstler übernimmt der Deutschlandfunk.

In diesem Jahr werden zehn Konzerte angeboten, unter anderen im Technischen Halloren- und Salinenmuseum Halle. Am kommenden Sonntag, dem 19. Juli, findet „Grundton D“ in der Friedenskirche Sanssouci statt. Zu diesem Konzert wird das renommierte Wiener Kammerorchester, das eine ständige Musik-Reihe unter anderen im Stephansdom der österreichischen Hauptstadt bestreitet, erwartet. Unter dem Dirigat von Stefan Vladar spielt es ein sommerlich-heiteres Programm mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy (Sinfonie Nr. 10 in h-Moll), Wolfgang Amadeus Mozart (Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219) sowie Peter Iljitsch Tschaikowskys (Souvenir de Florence op. 70). Als Solistin konnte die 1992 in Südkorea geborene Geigerin Hyeyoon Park gewonnen werden. Sie gilt als eine der vielversprechenden Violinistinnen ihrer Generation und erhielt international zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Die Erlöse der Veranstaltung kommen direkt der Sanierung zugute. Da die Konzerte vom Deutschlandfunk ausgestrahlt werden, werben sie auch auf diesem Weg für den Gedanken der Denkmalpflege. Das Konzert in der Friedenskirche wird am 11. Oktober 2015 übertragen. Der Sender begleitet seine Konzertmitschnitte mit Interviews und Reportagen, die die Radiohörer über die Geschichte der Denkmale, ihre Gefährdung und Rettung informieren.

Für die Kampagne „Rettet die Friedenskirche“, die Ende des vergangenen Jahres angelaufen ist, wurden bereits über eine Viertelmillion Euro gespendet. Insgesamt sind aber mehr als sechs Millionen nötig, um den drohenden Verfall zu stoppen. So benötigen das berühmte Goldmosaik aus dem 13. Jahrhundert in der Apsis, der Marmorfußboden, die Seitendächer, der Campanile, der Säulengang am Friedensteich dringende Hilfe. Potsdamer Baudenkmäler konnten übrigens bereits von der Reihe „Grundton D“ profitieren: das Belvedere auf dem Pfingstberg, die Schinkelhalle in der Schiffbauergasse und der Große Refraktor auf dem Telegrafenberg. K. Büstrin

„Grundton D“ mit dem Wiener Kammerorchester am Sonntag, 19. Juli, um 18 Uhr in der Friedenskirche Sanssouci. Eintritt: 25 Euro auf allen Plätzen

K. Büstrin

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