Kultur: Haydn wirkt
Schon jetzt sind 10 000 Eintrittskarten verkauft
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Während allerorten noch Händels 250. Todestag gefeiert wird, haben die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci 2009 mit „Haydns Welt“ ein einzigartiges Thema gewählt, um in diesem Sommer dem Wegbereiter der Wiener Klassik zu würdigen, der am 31. Mai 1809 in Wien starb.
Rund 10 000 Karten wurden bereits für das Festival averkauft, mehr als zwei Drittel aller Plätze. Das Programm der diesjährigen Musikfestspiele (12.-28. Juni) ist enorm abwechslungsreich. Die Bandbreite reicht von der Oper über Kammerkonzerte bis zum Open Air mit Feuerwerk. Kein Wunder also, dass Haydns Musik, von internationalen Künstlern der Alten Musik in den Schlössern und Gärten von Sanssouci interpretiert, ein Publikumsmagnet ist – wie schon vor über 200 Jahren, als der Komponist in England gefeiert wurde. Schon im Konzertgeschehen des 18. Jahrhunderts spielte Potsdam im europäischen Musikleben eine wichtige Rolle. 1787 widmete Haydn seine Streichquartette op. 50 dem Violoncello spielenden preußischen König Friedrich Wilhelm II. Aufgeführt wurden sie wahrscheinlich auch unter den künstlichen Palmen des Konzertsaals der Orangerie im Neuen Garten, die damals errichtet wurde. Doch nicht nur in Preußen war Haydn en vogue – seine Bedeutung für den stilistischen Fortschritt der europäischen Musikkultur kann kaum hoch genug bewertet werden. Er leistete mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit Wegweisendes, insbesondere auf dem Gebiet der Instrumentalmusik. Seine Vorstellungen von Sonaten, Streichquartetten und Symphonien prägten die Musikgeschichte. „Was uns an Haydn interessiert, ist seine Universalität. Der stets als freundlich und umgänglich beschriebene Komponist war ein glänzender Geschäftsmann. So komplex und kunstvoll seine Musik im Detail auch sein mag, Haydn hatte mit seinen Werken immer die Unterhaltung eines großen Publikums im Sinn“, so Intendantin Dr. Andrea Palent. Auch deswegen decken die Musikfestspiele das ganze Spektrum von Haydns Schaffen ab. Geboten werden Haydn-Programme, die selbst Experten noch überraschen können, aber auch Konzerte für die ganze Familie“. In der Friedenskirche demonstriert das belgische Ensemble Anima Eterna am 27. Juni anhand von Klavierkonzerten, Sinfonien und Violin-Romanzen, mit wie viel Abwechslung und Spielfreude Haydns Zeit in den Konzertsaal ging. Drei große Open Airs laden andererseits alle Neugierigen dazu ein, jeweils ,ihren'' Haydn für sich zu entdecken. Und tatsächlich: Am 12. und 13. Juni präsentiert der Geiger Joszef Lendvay mit den Brandenburger Symphonikern Haydns feurig-ungarische Seite, während am 28. Juni der Trompeter Sergej Nakariakov, begleitet von der Kammerakademie Potsdam, als einer der Stars beim großen Abschluss-Open Air vor dem Neuen Palais auftritt. Hier dreht sich bis zum großen Feuerwerksfinale alles um den weltläufigen Komponisten von Kaiserhymne und Paukenschlag-Sinfonie.
Von der gemütlichen, genießerischen Wiener Seite Haydns wurde die „Wiener Melange“ am 20. Juni inspiriert. Dann wird auf dem Pfingstberg zu einem sommerlichen Praterspaziergang eingeladen, mit Caféhäusern, Karussell, Kasperletheater und Konzerten auf dem Wasser.kip
Eintrittskarten über Tel 0331/2888828
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