Kultur: Heute tagt Runder Tisch
Thema: Die Finanzierung des Filmorchesters
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Thema: Die Finanzierung des Filmorchesters Als die neue rekonstruierte Fassung von Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ am Sonnabend auf der Berlinale zur Premiere gelangte, galten dem Filmorchester Babelsberg ein Großteil der Bravo-Rufe des begeisterten Publikums. Der Retrospektive-Chef der Berlinale, Hans Helmut Prinzler, sagte am Ende der Aufführung: „Wir brauchen dieses Orchester“ und erntete dafür Standing Ovations. Heute nun verhandelt ein Runder Tisch im Kulturministerium über die weitere Existenz des weltweit bekannten Klangkörpers. Mit dabei sind die Staatssekretäre vom Kultur- und Wirtschaftsministerium, der Medienbeauftragte Berlin-Brandenburgs, Erhard Thomas, der Intendant des Filmorchesters, Klaus-Peter Beyer, sowie der Studio-Babelsberg-Geschäftsführer Carl Woebcken. Über seine Erwartungen wollte Klaus-Peter Beyer noch keine Auskunftgeben. „Das wäre zu vermessen. Ich weiß auch nicht, wie ernsthaft in der Vergangenheit die Gespräche mit dem Land und dem Bund geführt worden sind, um sie als Finanzpartner mit ins Boot zu holen.“ Er begrüße es natürlich, dass sich inzwischen der Ministerpräsident Matthias Platzeck für den Erhalt ausgesprochen habe, „auch wenn er es nicht zur Chefsache erklärte, was ich wiederum bedaure.“ Trotz der unsicheren Zukunft bereitet sich das Filmorchester derzeit auf seine Rückkehr nach Babelsberg vor. Heute Abend gibt es dazu auch Gespräche mit dem Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz. „Im Moment laufen die Überlegungen in zwei Richtungen: Das Studio A soll als Aufnahme- und zugleich als Mischstudio ausgebaut werden, was eine große technische Herausforderung darstellt. Aber Platzeck sagte ja nach seiner Wiederwahl, dass gerade im High-Tech-Bereich Anstrengungen unternommen werden sollten“, erinnert Beyer. Neben der Produktion gelte es aber auch, Probemöglichkeiten in Babelsberg zu schaffen. Ob dazu alte oder neue Räume in Frage kommen, sei noch nicht klar. Auch in welcher Höhe sich die Investitionen belaufen könnten und wer sie finanziere, sei offen. „Kernthema ist im Moment zuvorderst der Erhalt der 70 Arbeitsplätze des Orchesters.“ Der kulturpolitische Sprecher der CDU im Landtag, Wieland Niekisch, sieht keine Möglichkeit, das Filmorchester weiterhin vollständig aus Mitteln des Landes zu finanzieren. Gegenüber der „Netzeitung“ sagte er, dass das Kulturministerium nicht mehr belastet werden dürfe, weil sonst „viele kulturelle Initiativen“ in Brandenburg in ihrer Existenz gefährdet würden. Am 1. Juli sollen die Zuschüsse eingestellt werden, sollten keine weiteren Finanzpartner gefunden werden. JÄ
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