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Kultur: „Hier ist es jetzt unendlich schön ...“

„Offene Gärten“: Am Wochenende laden 46 Privat-Gärten in Berlin, Potsdam und Umgebung zum Schauen und Verweilen ein

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Vielleicht hat der große Gartenfreund Goethe etwas zu klein gedacht, als er verkündete, dass ein Gärtner nicht zu reisen habe, sondern bitteschön zu Haus in seinem Garten bleiben solle. Natürlich wird ein Gärtner, ob Professioneller oder Laie, in seinem grünen Reich sich am wohlsten fühlen. Doch gleich wie Goethe will er sich auch andere Gärten ansehen, von ihnen lernen, in der Nähe und in der Ferne. Und es könnte sein, dass er dann mit dem Dichter in Weimar sagt: „Hier ist es jetzt unendlich schön ...“

Vielleicht wird es so mancher auch ausrufen, wenn er am kommenden Sonnabend und Sonntag die Privat-Gärten besucht. In Potsdam, Berlin und Umgebung gewähren deren Besitzer Einblicke in ihre grünen Paradiese. 46 sind es in diesem Jahr, die die Urania Potsdam und die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) Berlin-Brandenburg e.V. für die Aktion „Offene Gärten“ gewinnen konnte. Zum sechsten Mal gibt es dieses Veranstaltungs-Wochenende und es ist für die Gartenfreunde stets ein Höhepunkt. Das Interesse wächst. Aus einem Geheimtipp scheint eine richtig große Bewegung geworden zu sein.

Renate Bormann, Vorstandsmitglied der Urania Potsdam, hat vor sechs Jahren die „Offenen Gärten“ ins Leben gerufen. Die meisten Gartenbesitzer haben sofort ihr Mitwirken zugesagt, andere ließen sich erst überzeugen, dabei zu sein. Heute sind viele daran interessiert, ihren Garten der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Jedes grüne Refugium, das man erlebt, ist so unterschiedlich wie der Gärtner selbst, jedes erzählt ganz unterschiedliche Geschichten von den vielfältigen Ideen und wunderbaren Lösungen, vom Gelingen und Rückschlägen, auch vom Ärger mit den Wühlmäusen oder den Schnecken, doch immer von den vieltausend Glücksmomenten, die ein Garten beschert.

Haus-, Hof- und Landschaftsgärten können besichtigt werden. Potsdam und seine Umgebung haben davon eine Fülle aufzuweisen. Neben den berühmten Anlagen von Marianne Foerster in Bornim, von Hiltrud Berndt, die den Bornstedter Göritz-Garten pflegt, oder von Peter Altmann auf dem Caputher Krähenberg (Eigentümer: Rainer und Maria Seidler) kann man so manch andere Gärten besuchen, die auch in ihren wechselnden Formen, Farben und Stimmungen überzeugen. So der Landschaftsgarten von Evelyn und Christian Fleming in der Bornstedter Eichenallee, in dem man in verschiedenen Gartenräumen lustwandeln kann. Oder im Hausgarten von Irmhild und Joachim Peters, der sich in den erhalten gebliebenen Altbauten im großen Neubaugebiet Am Stern befindet. Natürlich öffnet auch wieder die Blumenmalerin Charis Schwinning ihr „Blumenzimmer“ mit Rosen und Rittersporn im romantischen Kartzow, auch den Rosengarten von Sabine Weichbrodt in Grube kann man besichtigen und in ihm verweilen. Oftmals werden die Gartenbesitzer ihre Gäste zu selbst gebackenem Kuchen und Kaffee oder Tee einladen. Und natürlich sind auch intensive Gespräche zum Thema Garten gang und gäbe.

Die Eintrittsplakette kostet zwei Euro. Sie ist unter anderen bei der Urania in der Potsdam Gutenbergstraße 71/72, im „Internationalen Buch“, Friedrich-Ebert-Straße/Ecke Brandenburger Straße, erhältlich. Und auch im jeweiligen Garten. Dort erhält man zudem den gedruckten Führer, der wichtige Informationen bereit hält. Weiteres unter www.urania-potsdam.de

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