zum Hauptinhalt
Schauspielerin Jutta Wachowiak in ihrem Garten in Potsdam.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Tagesspiegel Plus

„Ich habe mich immer mit offenem Visier gewehrt“: Schauspielerin Jutta Wachowiak über Haltung – in der DDR und heute

Die Schauspielerin prägte nicht nur Film und Theater der DDR, sondern brachte auch die Großdemonstration am 4. November 1989 mit auf den Weg. Jetzt wird sie 85. Wie blickt sie zurück?

Stand:

Frau Wachowiak, Sie sind eine Künstlerin, die schon Anfang der 1980er Jahre in der DDR sagte: „Ich kann in der Welt, wie sie ist, nicht bloß Künstlerin sein, ich muss mich dazu verhalten.“ Wie fanden Sie zu dieser Haltung?
Die Kunst der Beobachtung ist ja eine Kategorie, die zu meinem Beruf gehört. Als Schauspielerin trainiert man die Wahrnehmung dessen, was einen umgibt. Die Beobachtung von Menschen, von Verhaltensweisen. Das habe ich immer ernst genommen und auch genossen. Bestimmte Verhaltensweisen, auch sehr krasse und sehr extreme, hatte ich ja auch zu spielen. Das Beobachten finde ich auch heute noch spannend. Ich fahre viel Bus. Da sehe ich: Es gibt immer mehr absolut geschlossene Gesichter. Die kenne ich auch aus der DDR.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })