Kultur: „Ich will da sein“
Fotografische Erinnerungen an Jenny Gröllmann. Ausstellung im Filmmuseum
Stand:
„Was ich träume, das wünsche ich mir und das mache ich“. Diesen Satz, den Jenny Gröllmann in dem Theaterstück „Ich bin einem Mädchen begegnet“ spricht, könnte auch für ihren Anspruch an ihr Rollenverständnis und das Leben stehen. Über 40 Jahre spielte sie auf der Bühne und für Film und Fernsehen – verträumte, schnippische Mädchen, heitere, melancholische oder selbstbewusste junge Frauen.
Eine Ausstellung im Filmmuseum erinnert ab 11. Juli an ihre Rollen. Zu sehen sein wird auch der Dokumentarfilm „Ich will da sein – Jenny Gröllmann“ von Petra Weisenburger (10. bis 14. und 16. Juli), die sie während ihrer letzten drei Lebensjahre begleitete.
Schon mit 14 Jahren verkörpert Jenny Gröllmann die Titelrolle in Brechts „Die Gesichte der Simone Machard“ im Dresdener Staatsschauspiel. Erst 16-jährig beginnt sie ihr Studium an der Schauspielschule Berlin und wird 1966 Mitglied des Maxim Gorki Theaters, Heimat für 26 Jahre. Ihre erste Hauptrolle im Film ist das eigenwillige Mädchen Gila in Ingrid Reschkes „Kennen sie Urban?“, das gegen den Willen der Eltern einen aus der Haft entlassenen Halbstarken heiratet. In Roland Gräfs „Die Flucht“ brilliert sie an der Seite von Armin Mueller-Stahl. Mit der Rolle der Susette Gontard in Hermann Zschoches Hölderlin-Porträt „Hälfte des Lebens“ spielt sie eine ihrer schönsten und eindrucksvollsten Rollen und ist am Zenit ihrer schauspielerischen Laufbahn. In den 1990er Jahren wird sie durch TV-Reihen wie „Liebling Kreuzberg“, „Schwurgericht“ oder „Polizeiruf 110“ bekannt. „Erbsen auf halb 6“ ist ihr letzter Kinofilm. PNN
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: