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Kultur: Im 60. Jahr

Das Collegium musicum Potsdam feiert 2005 das Gründungsjubiläum

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Das Collegium musicum Potsdam feiert 2005 das Gründungsjubiläum Das Collegium musicum Potsdam kann im kommenden Jahr ein denkwürdiges Jubiläum feiern, den 60. Geburtstag. Anlässlich des Jubiläums hat das Orchester, in dem heute zwischen 50 bis 60 Instrumentalisten mitwirken, einen Kalender herausgegeben, einer, der künstlerisch sehr ansprechend ist. In zwölf Schwarz-Weiß-Bildern (Fotos: Moenchsleben) werden Instrumente und ihre Spieler vorgestellt – Bilder mit ungewohnten Sichten , die man gern als künstlerisch wertvoll bezeichnet. Auf den Rückseiten der Fotoblätter wird so manch Interessantes aus der Geschichte des Collegium musicum berichtet Der Kalender ist zum Preis von 8,50 Euro in der Musikalienhandlung von Andrea Böhlke in der Jägerstraße oder in der Bruno H. Bürgel-Buchhandlung in der Babelsberger Karl-Liebknecht-Straße erhältlich. Das Orchester, in dem zunächst nur Berufsmusiker spielten, wurde gleich nach dem Zweiten Weltkrieg ins Leben gerufen. Ob der Gründer tatsächlich Hans Chemin-Petit war, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Auch Mitglieder des Collegium musicum sind bei ihrer Recherche noch nicht auf ein endgültiges Ergebnis gestoßen, hörte man bei der Präsentation des Kalenders und des Programms für 2005. Doch auf alle Fälle waren Kurt Wolf, Otto Wendt, Werner Scholl , Ronald Reuter, Klaus Lenk oft jahrelang Dirigenten des Collegium musicum. Es gab aber auch weitere führende Köpfe im Orchester, in dem seit Ende der vierziger Jahre Berufsmusiker gemeinsam mit Amateuren oftmals an einem Pult saßen. Unvergessen sind Victor Herbert, der viel für die Organisation tat, Gottfried Kehr, der als Cembalist und Pianist wirkte, sowie Christel und Walter Lehmann, die sich dafür einsetzten, dass das Collegium musicum auch nach der Wende 1989 bestehen blieb. Bis jetzt und hoffentlich auch weiterhin. Und dafür sorgt nun der junge Knut Andreas, der 1998 die Künstlerische Leitung übernahm. Ihm zur Seite als Dirigent steht Dirk Wucherpfennig, Schlagzeuger am Berliner Sinfonie-Orchester. Der Potsdamer Klangkörper, der zu DDR-Zeiten zwischenzeitlich sich Sinfonieorchester der Werktätigen nennen musste und dem damaligen Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (DSF) angeschlossen war, konnte sich weitgehend mit einem Repertoire durchsetzen, das frei von ideologischer Gängelei war. Natürlich hat man auch Werke musiziert, deren Titel mit DDR-Propaganda gespickt waren. Da das Haus der DSF Träger des Orchesters war, wurden oftmals Werke von Komponisten Russlands und der Sowjetunion ins Programm aufgenommen – eine Bereicherung. Für 2005 hat sich das Collegium wieder viel genommen. Drei Sinfoniekonzerte sind geplant. Dafür probt man Werke von Haydn, Dvorak, Pärt und sogar Wagner. Ende des Jahres ist ein Wunschkonzert geplant. Hoffentlich, vergisst die Stadt nicht das Collegium musicum in ihrer Förderung.Klaus Büstrin

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