zum Hauptinhalt

Kultur: Im Herzen bewegt

Joseph Overath schrieb ein Buch über das Potsdamer Credo

Stand:

Joseph Overath schrieb ein Buch über das Potsdamer Credo Joseph Overath weilte mehrmals in Potsdam. In Köln wohnend und als Priester tätig, reist er hin und wieder vom Rhein an die Havel. Nicht nur, weil er von der „Arche“ Einladungen zu Vorträgen erhält, die er gern annimmt, sondern weil ihm auch das kulturhistorische Interesse eine Reise nach Potsdam wert ist. Overath untersuchte die Stadt und Umgebung –in erster Linie anhand ihrer zahlreichen Gotteshäuser – unter dem Aspekt des christlichen Glaubensbekenntnisses: „Credo in Deum Patrem omnipotentem ...“ Overaths Arbeit ist der erste Versuch dieser Art, der bekannt geworden ist. „Steine sprechen vom Leben – Potsdamer Credo“ heißt sein Büchlein, das im Eigen-Verlag erschien. Für ihn hat die Stadt etwas von einer „herrlichen Symphonie“. Aber sind die Kirchen auch von Innen her eine Symphonie, fragte sich der Geistliche. Er macht sich gemeinsam mit dem Leser auf den Weg, um dies zu erkunden. „Die Ausführungen möchten nichts weiter sein als Notizen eines Menschen, der mit gläubigen Augen durch diese Stadt gegangen ist. Von der Kunst her, die sich den Augen bietet, hat er gefragt, was diese Kunstwerke zu sagen haben, was wir hören können in den Gotteshäusern“, schreibt Joseph Overath im Vorwort. Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist ihm bei seinem Weg durch die Kirchen ein Leitfaden gewesen. Spätestens bei dem Zitieren des Glaubensartikels von der „heiligen, katholischen Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“ weiß man, dass der Autor Katholik ist. Er verschweigt nicht die Unterschiede, die es zwischen den „Kirchen“ gibt. In St. Peter und Paul wird im Tabernakel auf dem Altar das Allerheiligste bewahrt, in der reformierten Französischen Kirche findet man kein Kreuz, keine Bilder, kein Altar, nur einen schlichten Tisch. In den meisten evangelischen Kirchen gibt es zwar ein Altarkreuz mit der Darstellung Jesu, doch dann stellt er fest: „kommen wir in die Versöhnungskirche ist das Kreuz ohne diese Darstellung“. Der Priester gibt in seinem Buch keine Ratschläge von oben herab, wie das Credo seiner Meinung nach „richtig“ dargestellt werden muss. Der Autor stellt vielmehr Fragen, Fragen an das Bildprogramm in den Gotteshäusern und damit an die Gläubigen. Dazu hat er die Kirchen der Stadt und ihrer Umgebung intensiv „studiert“, nicht nur Äußeres begutachtet, sondern das Innere, das er vorfand, in seinem Herzen bewegt. Das Buch ist nicht nur eine Kunstbetrachtung, sondern es geht dem Credo von Menschen in Potsdam nach, zu dem sie sich jahrhundertelang bekennen. Klaus Büstrin Joseph Overath, Steine sprechen vom Leben – Potsdamer Credo, Eigenverlag, erhältlich im Pfarramt der Katholischen Propsteikirche St. Peter und Paul, Am Bassin 2.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })