Kultur: In der Falle
Eugen Ruge liest über seinen Vater
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Stalinistischer Terror – konnte man ihn überleben? Dem DDR-Historiker Wolfgang Ruge ist es geglückt. Er floh 1933 als Sohn kommunistischer Eltern aus Nazideutschland in die Sowjetunion, das „gelobte Land“ der Werktätigen, und erlebte dort, dass er in einer Falle saß. Auch die Annahme der sowjetischen Staatsbürgerschaft bewahrte ihn nicht vor Internierung, Haft und Verbannung, die er als einer der wenigen deutschen Exilanten überlebte.
Erst 1956 kam er – inzwischen verheiratet und mit einem zweijährigen Sohn – zurück nach Deutschland, natürlich in die DDR. Lange konnte er sich nicht entschließen, über seine Erinnerungen und Erfahrungen öffentlich zu sprechen. Erst in den 1980er Jahren begann er, seine Lebenserinnerungen aufzuschreiben. Sein Sohn, der Schriftsteller Eugen Ruge, der 2011 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, hat das Manuskript nach dem Tod des Vaters herausgegeben. Entstanden ist „eine faszinierende, oft schonungslos grausame Zeitreise“, die er am morgigen Dienstag, dem 6. November, um 18 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung vorstellt. Eugen Ruge berichtet im Gespräch mit dem Dokumentarfilmregisseur Hans-Dieter Rutsch von dem ungewöhnlichen Leben des Vaters und der schwierigen Entstehung des Buches. PNN
Lesegespräch am Dienstag, dem 6. November, um 18 Uhr in der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, Heinrich-Mann-Allee 107 (Haus 117), Eintritt frei.
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