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Kultur: Intendant Laufenberg findet Kündigungen nicht übergebührlich

Gegen das radikale Vorgehen des neuen Intendanten Uwe Eric Laufenberg wandte sich das Schauspielensemble des Hans Otto Theaters in einem Brief an den Oberbürgermeister und Stadtpolitiker. „Ist es wirklich nötig und produktiv, ein Theater, dessen Daseinsberechtigung über Jahre von verschiedenen Seiten latent in Frage gestellt wurde, das trotz schwierigster Bedingungen und ständiger Angriffe lebt und dessen Mitarbeiter immer wieder qualitativ hochwertige Inszenierungen auf die Bühne gebracht haben, derart zu demoralisieren?

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Gegen das radikale Vorgehen des neuen Intendanten Uwe Eric Laufenberg wandte sich das Schauspielensemble des Hans Otto Theaters in einem Brief an den Oberbürgermeister und Stadtpolitiker. „Ist es wirklich nötig und produktiv, ein Theater, dessen Daseinsberechtigung über Jahre von verschiedenen Seiten latent in Frage gestellt wurde, das trotz schwierigster Bedingungen und ständiger Angriffe lebt und dessen Mitarbeiter immer wieder qualitativ hochwertige Inszenierungen auf die Bühne gebracht haben, derart zu demoralisieren?“, fragen die 18 Schauspieler, von denen zwölf eine Nichtverlängerung ihres Vertrages erhielten. Sie kritisierten zudem, dass es bisher keine Möglichkeit gab, den neuen Intendanten kennenzulernen, da die angekündigte Vollversammlung abgesagt wurde. Heute finden nun die Nichtverlängerungsgespräche statt. „Niemand von uns erwartet ein Wunder; was wir wollen, ist eine faire Chance.“ Für Uwe Eric Laufenberg ist es hingegen keine übergebührliche Größe, wenn bei einem Intendantenwechsel 15 Kündigungen ausgesprochen werden. „Bei vergleichbaren Theatern waren es wesentlich mehr.“ Mutmaßungen, dass es im Sommer noch zu einer zweiten Kündigungswelle kommen könnte, wies er von sich. Er hege die Absicht, künftig mit einem Ensemble von etwa 14 bis 18 Leuten zu arbeiten. „Mit dieser überschaubaren Gruppe möchte ich dann eine sehr gute Kommunikation pflegen und die Gewähr geben, dass ich in den fünf Jahren, die ich in Potsdam bin, eng mit ihr zusammen arbeite. Das, was jetzt passieren muss, wendet sich nicht prinzipiell gegen die Schauspieler“, betonte Laufenberg. De facto besteht die Möglichkeit, dass einzelne, jetzt gekündigte Schauspieler irgendwann wieder auf Potsdams Bühne zu sehen sein werden. Doch darüber kann man vorerst nur spekulieren. Heidi Jäger

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