Kultur: „Jugend musiziert“ als Seismograph
Landeswettbewerb Ende März erstmals in Potsdam
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Wenn in zweieinhalb Wochen in Potsdam erstmals der Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ stattfindet, wird das wie ein Seismograph sein. So werden die Konzerte am Freitag, dem 23. März, und am Samstag, dem 24 März, nicht nur Aufschluss über das Können brandenburgischer Musikschüler geben, sondern auch auf Probleme hinweisen. Das sagte Manfred Uhlmann, Vorsitzender des Landesausschusses „Jugend musiziert“ Brandenburg, am Dienstag bei einem Pressegespräch im Stadthaus. Neben den Informationen zum Landeswettbewerb unterzeichnete Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs einen Vertrag, der dem Landesausschuss „Jugend musiziert“ bis zum Jahr 2012 finanzielle und organisatorische Unterstützung zusichert. Allein in diesem Jahr wird die Stadt die Veranstaltung mit 6000 Euro unterstützen. Im Wechsel mit Cottbus und Frankfurt/Oder wird Potsdam nun alle drei Jahre den Landeswettbewerb austragen.
Uhlmann lobte dieses Engagement. Doch er mahnte auch, dass dies nur ein Schritt von vielen sein kann. Insgesamt 750 Kinder und Jugendliche hatten im Januar an den drei Regionalwettbewerben in Brandenburg teilgenommen, davon haben sich 240 für den Landeswettbewerb Ende März in Potsdam qualifiziert. 40 davon kommen aus der Landeshauptstadt selbst. Allein mit 5000 Besuchern wird an den beiden Tagen des Wettbewerbs in Potsdam gerechnet. Ermutigende Zahlen, wie Uhlmann sagte. Doch sei es wichtig bei den wachsenden Teilnehmerzahlen auch weiterhin die Qualität zu bewahren.
Starke Kategorien seien wie jedes Jahr die der Soloinstrumente Streicher, Akkordeon und Schlagzeug. Doch die Bereiche Ensemblespiel und Kammermusik könnten sich in Zukunft zu Problemkindern entwickeln. Denn das Unterrichten in Gruppen sei sehr aufwendig. Bei den immer geringer werdenden finanziellen Mitteln gestalte sich die musikalische Arbeit aber im Ensemble immer schwieriger. Doch höre die Politik hier bewusst weg, weil die Lösung dieser Probleme immer mit Geld verbunden sei, so Uhlmann. Die Unterstützung des Landeswettbewerbes bis 2012 durch die Stadt Potsdam wertete er dagegen als gutes Zeichen. Allein durch öffentliche Förderung jedoch, die sich auf knapp 32 000 Euro von den insgesamt knapp 91 000 Euro für die Wettbewerbe in Brandenburg belaufe, können die Kosten nicht mehr gedeckt werden. Mit 26 000 Euro sind Sponsoren wie die Mittelbrandenburgische Sparkasse ein wichtiges Standbein für den bedeutendsten musikalischen Nachwuchswettbewerb im Land geworden.
Neben dem Nikolaissaal, der schon in den vergangenen Jahren für die „Jugend musiziert“-Regionalwettbewerbe genutzt wurde, finden die Konzerte am 23. und 24 März auch im Treffpunkt Freizeit, auf dem Gelände der Schiffbauergasse und in Räumen der Städtischen Musikschule Potsdam „Johann Sebastian Bach“. Die Preisträger des Landeswettbewerb werden sich Ende Mai dem abschließenden Bundeswettbewerb in Erlangen, Fürth und Nürnberg stellen. D.B.
Weitere Informationen und Programmplan unter www.jumu-brandenburg.de
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