Zuspruch für KO-Kunstwettbewerb im Waschhaus Das tanzende Waschhaus-Publikum darf sich heute Abend erneut auch als Kritiker in Sachen Bildender Kunst aufschwingen. Mit seiner Stimme entscheidet es, welches der gleichaltrigen kreativen Talente in die nächste Runde des KO-Kunstwettbewerbs kommt. Mit ihren Zeichnungen, Fotografien, Videos und Malereien wagten sich 16 Potsdamer in die Öffentlichkeit und stellen sich nun in dem mehrteiligen Ausscheid dem abwägenden Publikum ebenso wie einer dreiköpfigen Jury. In der ersten Runde, bei der sich in der vergangenen Woche acht der Teilnehmer präsentierten, votierten immerhin 500 Waschhaus-Gänger. Und die Überraschung: Ihre Entscheidung stimmte mit der der Jury überein. Das Rennen machte der 26-jährige Potsdamer Fotograf und Student für Kommunikationsdesign Jens Heinemann mit seinen Fotocollagen vor Henning Skibbe, der sich in der Kalligrafie ausprobierte. Auf Platz Drei setzte die Jury die kubistisch anmutende Malerei von Felix Wolff, während das Publikum die surrealistischen Airbrush-Arbeiten von Christian Schüler mit „Bronze“ kürte. Heute Abend geht nun die zweite Staffel mit ebenfalls acht „Künstlern“ zu Ende. Das Juryurteil steht schon fest, soll aber noch geheim bleiben, um niemanden zu beeinflussen. Die Sieger aus der ersten und zweiten Schau konkurrieren dann ab kommenden Mittwoch im Finale. Und schließlich gibt es am 6. Oktober bei der Finissage die Preisverleihung. Den Erstplatzierten von Jury und Publikum winkt dann eine Zweierschau – natürlich auch im Waschhaus. Die Idee dieses KO-Kunst-Wettbewerbs ist Juliane Breternitz zu verdanken, die derzeit ihr kulturelles Jahr im Waschhaus absolviert. Obwohl sehr froh über den großen Publikumszuspruch, wisse sie nun aber auch, was es für ein Kraftakt sei, eine Ausstellung zu organisieren und zu hängen. Insgesamt hatten 20 Potsdamer zwischen 16 und 26 – so die Ausschreibungsbedingung – ihre Arbeiten eingereicht. „Die Biografien, also auch das unterschiedliche Alter, haben uns dabei nicht interessiert, es ging allein um die Qualität“, so Katja Dietrich vom Waschhaus, die neben Nicola Preiß vom Kulturministerium und Dr. Wilfrid Größel von der Universität Potsdam die Jury ausmachte. Alle Genres seien erlaubt gewesen – vom Video bis zur Plastik. „Das Gros aber bestimmte die Malerei. Ansonsten gab es eine extrem weite Themenpalette: von der Traumwelt, dem eigenen Lebensumfeld bis zur Auseinandersetzung mit Auschwitz“, so Katja Dietrich. Vor allem aber kommen die Bilder sehr farbenfroh daher – jung, frisch, lebendig. Und damit sind sie im Waschhaus bestens platziert. Heidi Jäger
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