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Kultur: Karen Duve liest aus ihrem „Selbstversuch“

Derartige Bücher, die unser Gewissen triezen, haben gerade Konjunktur. Nach Jonathan Safran Froers „Tiere essen“ hat sich nun auch die Schriftstellerin Karen Duve mit „Anständig essen – ein Selbstversuch“ zum Thema zu Wort gemeldet.

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Derartige Bücher, die unser Gewissen triezen, haben gerade Konjunktur. Nach Jonathan Safran Froers „Tiere essen“ hat sich nun auch die Schriftstellerin Karen Duve mit „Anständig essen – ein Selbstversuch“ zum Thema zu Wort gemeldet. Am Mittwoch, dem 16. Februar, stellt Karen Duve ihren verschriftlichten „Selbstversuch“ im Waschhaus vor.

„Die dringendste Frage zu Beginn meiner Bio-Phase: ob ich weiterhin Cola-Light trinken kann. Davon gehe ich nämlich aus. Cola-Light besteht doch sowieso ausschließlich aus Chemie. Da dürfte sich die Bio-Frage eigentlich gar nicht erst stellen“, fragte sich Karen Duve, die bis zu diesem Zeitpunkt nicht eben zur Gesundheitsfraktion gehörte. Bratwürstchen und Gummibären wanderten genauso in ihren Einkaufswagen wie Schokolade und Curryketchup in 1-L-Plastikflaschen. Doch dann zog sie mit jemandem zusammen, der schnell den Spitznamen Jiminy Grille erhielt - nach dem personifizierten Gewissen der Holzpuppe Pinocchio. Denn Jiminy schrie auf, wenn Karen Duve nach der „Grillhähnchenpfanne für 2,99“ griff. Und Karen Duve musste einräumen, dass das Leben der „Grillhähnchenpfanne“ vor ihrer Schockfrostung wohl eher unerfreulich gewesen war. So stellten sich schnell grundlegende Fragen: Darf man Tiere eigentlich essen? Und wenn Tiere nicht, warum dann Pflanzen? Wo beginnt die menschliche Empathie, und warum?

Karen Duve wollte es wirklich wissen: Jeweils zwei Monate lang testet sie seitdem Ernährungsweisen mit moralischem Anspruch: Biologisch-organisch, vegetarisch, vegan und am Ende sogar frutarisch, also nur das, was die Pflanze freiwillig spendet. Parallel dazu setzt sie sich mit der dahinter stehenden Weltsicht auseinander. Schonungslos und mit der ihr eigenen knochentrockenen Komik setzt sie sich in „Anständig essen – ein Selbstversuch“ jenseits aller Ideologien mit der Frage auseinander: Wie viel gönne ich mir auf Kosten anderer? kip

Lesung am 16. Februar, 20 Uhr, im Waschhaus in der Schiffbauergasse. Karten im Vorverkauf für 5, an der Abendkasse für 7 Euro

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