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Kultur: Klassiker auf Landpartie

16. Brandenburgische Sommerkonzerte

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„Kultur im Flächenland Brandenburg zu organisieren und zu vermarkten, ist etwas ganz Spezielles“, weiß Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) um die Probleme diesbezüglicher Aktivitäten. Daher seien die Brandenburgischen Sommerkonzerte „besonders nützlich und sinnvoll“, deren bevorstehender 16. Saison auch sie „mit großen Erwartungen“ entgegen sehe.

Das gestern der Öffentlichkeit vorgestellte Programm hält 23 Konzerte an 19 Orten bereit, in denen die „Klassiker auf Landpartie“ ihren Beitrag zum inzwischen im Land längst etablierten Kulturtourismus leisten. Dieser sei einer der wichtigen Säulen des Landestourismuskonzeptes, so die Ministerin, neben Wasser und Natur. Die Brandenburgischen Sommerkonzerte mit ihrem als Gesamtkunsterlebnis konzipierten Offerten einschließlich der legendären Kaffeetafeln im Schatten von Kirchen, Schlössern und anderen alten historischen Gemäuern bauen auf allen drei Pfeilern.

Die Hauptsaison beginnt am 17. Juni in der Kirche St. Peter und Paul in Potsdam und endet an gleicher Stätte am 10. September. Das Eröffnungskonzert bestreitet das Kammerorchester „Carl Philipp Emanuel Bach“ unter Hartmut Haenchen, zum Abschluss gibt es den traditionellen Auftritt des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, diesmal mit dem Geiger Joshua Bell unter Leitung von Trevor Pinnock.

Außerhalb der Hauptsaison führt die bereits eröffnete Sonderreihe „Bädermusik 2006“ die Besucher erstmals in acht brandenburgische Kurorte, in denen man ein ereignisreiches Wochenende mit Kuren und Konzerten verbringen kann.

Einen Themenschwerpunkt suche man in diesem Jahr vergeblich, erläutert Joachim Pliquett, künstlerischer Leiter des Festivals, das „abwechslungsreiche und ausgewogene Programm“. Dennoch erhalte der Jahresjubilar Wolfgang Amadeus Mozart gebührenden Raum: im Eröffnungskonzert mit zwei späten Sinfonien. So erklingen bei einer Open Air Gala im Schlosspark Stechau (22.7.) berühmte Opernarien. In Kloster Zinna (2.9.) wird Mozart ein ganzer Tag gewidmet, wobei seine erste Oper „Apollo und Hyacinth“ mit der Kammerphilharmonie Brandenburg halb szenisch aufgeführt wird. Die Kammerakademie Potsdam feiert den Jubilar in Blankensee (19.8.), begleitet vom Ü-Wagen des RBB, der das Konzert des „besten Orchesters des Landes Brandenburg“ (Astrid Belschner, Musikredakteurin beim Kulturradio) mitschneidet. Zu weiteren internationalen Spitzenkünstlern gehören unter anderem Christian Tetzlaff, der im Dom zu Brandenburg/Havel (26.8.) seine „Virtuose Violine“ erklingen lässt.

In sechs Lesungen beschäftigen sich Studenten der Berliner Schauspielsschule „Ernst Busch“ mit dem Dichter Heinrich Heine. Mehr als die Hälfte des Etats in Höhe von insgesamt 620 000 Euro bringen private Sponsoren auf, denn öffentliche Fördermittel gibt es nach wie vor nicht. Peter Buske

Peter Buske

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