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Kultur: Kleine Botschafter eines kleinen Staates

Der Knabenchor „Les petits Chanteurs“ singt am Freitag in der Erlöserkirche

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Der Name Monaco ist heute weitgehend verbunden mit den Vorstellungen einer Glitzerwelt, in der sich die Fürstenfamilie Grimaldi, der europäische Hochadel, der internationale Jet-Set und Stars vergnügen. Tatsächlich sind prächtige Bälle, Formel-1-Rennen durch die engen Straßen der Stadt und elegante Dinner-Partys an Bord der zahlreichen Luxus-Yachten, die im Sporthafen von Monte Carlo liegen, Teil des gesellschaftlichen Lebens in Monaco. Dem einseitigen Bild des südeuropäischen Stadtstaates will die Potsdamer Honorarkonsulin von Monaco, Barbara Zumbaum, jedoch ein anderes gegenüberstellen, das nicht nur mit Glamour verbunden ist. Eine reiche Kunst und Kultur ist dort seit Jahrhunderten zu Hause. „Dafür müssen auch die Monegassen hart arbeiten“, sagt in einem PNN-Gespräch die Honorarkonsulin. So auch der Maler Claude Rosticher. Seine Bilder präsentierte die Potsdamerin vor wenigen Jahren im Museumshaus „Im güldenen Arm“ in einer viel beachteten Ausstellung.

Am morgigen Freitag werden „Les petits Chanteurs de Monaco“ – die kleinen Sänger von Monaco – erwartet und sorgen in der gerade nicht konzertarmen Landeshauptstadt für ein weiteres musikalisches Ereignis. „Das Ensemble mit 30 Jungen ist seit Anfang Juli unter der Leitung von Pierre Debat vor allem in nordeuropäischen Ländern unterwegs. Es gab erfolgreiche Konzerte unter anderen in den Domen von Oslo, Stockholm und Kopenhagen“, so Barbara Zumbaum. Zum Programm gehören Motetten und Chorsätze von Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger, Gabriel Fauré, Andrew Lloyd Webber sowie monegassische und französische Volkslieder. Sie zeugen von einer höchst anspruchsvoll gepflegten Breite des Chores, musikalisch wie stilistisch.

„Schon im 18. Jahrhundert wurde der Knabenchor in Monaco gegründet. Er sang zunächst ausschließlich in den Messen der Kathedrale“, so die Honorarkonsulin. Seit 1904 widme er sich aber neben den liturgischen Aufgaben verstärkt dem konzertanten Chorgesang. Er stehe unter dem Patronat der jeweiligen Fürsten Monacos, derzeit bekanntlich unter Fürst Albert II. „,Les petits Chanteurs de Monaco’“, sagt Barbara Zumbaum, „sind großartig-liebenswürdige musikalische Botschafter ihres kleinen Landes.“

Gern hätte Barbara Zumbaum Schulklassen zum Besuch des Konzertes gewinnen wollen – die Sommerferien aber machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Doch sie möchte zukünftig den Kontakt mit Schulen verstärkt pflegen, um einen Austausch zwischen Potsdamer und monegassischen Schülern in Gang zu setzen. Klaus Büstrin

Konzert mit dem Knabenchor „Les petits Chanteurs de Monaco“ am Freitag, 24. Juli, 19 Uhr, in der Erlöserkirche, Nansenstraße. Der Eintritt ist frei

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