Kultur: Kreativ Rock
Das große Finale des Landesrockwettbewerbs im Lindenpark entschied die Cottbusser Band Ortega für sich
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Das große Finale des Landesrockwettbewerbs im Lindenpark entschied die Cottbusser Band Ortega für sich Von Philipp Rothmann Nein, gekannt habe man sich vorher nicht, erklärte Sängerin Louise Jait von „axxess deenite“, aber nach den ersten Bands habe man schon Respekt gehabt, gab der Sänger von „BadPGvoC“, Adrian Schenk, zu. Die Spannung war aber nicht nur bei den Bands enorm, auch viele der rund 600 Gäste des Lindenparks fieberten dem Ausgang des Finales entgegen, das schließlich die Band „Ortega“ für sich entschied. Sieben unterschiedlichste Bands aus dem Land Brandenburg hatten sich in verschiedenen Vorausscheiden, wie dem „Saturday Fight Club“ in Potsdam, für das diesjährige Finale des Landesrockwettbewerbs qualifiziert. Mit dabei waren „Katzenfisch“ aus Behrensdorf, die neben „The UpsidE“ aus Elsterwerda, einen Förderpreis gewannen und als einzige den Sonderpreis über 100 Euro für ihre herausragende Bassisten erhielten. „Die Zivilisatoren“ aus Potsdam und „axxess deenite“ aus Berlin bekamen zwar keinen Preis, aber dennoch sei es für sie ein großartiger Abend gewesen. Initiiert wird der Landesrockwettbewerb vom Rockmusikerverband e.V., der seit nunmehr elf Jahren Newcomerbands die Möglichkeit zum Aufstieg bietet. Durch die Veranstaltungen haben nach eigenen Angaben Bands wie „Subway to Sally“, „The Ruffians“ oder „Band ohne Namen“ ihren Anfang genommen. Auch die Gewinner des vergangenen Jahres, Cockring, sind sehr davon überzeugt, den Sprung geschafft zu haben und gaben sich an diesem Abend musikalisch noch einmal die Ehre. In diesem Jahr nun ging der dritte Platz an die Potsdamer Band „Loosavanna“. Sie machen Musik, die es versteht, alle fünf Sinne anzusprechen und zu vereinen, sagen sie über sich selbst. Das Ergebnis ist Energie geladener Rock, getragen von drei Sängerinnen, vor einer gewaltigen Gitarrenkulisse. Der zweite Platz ging an eine andere Potsdamer Band: „BadPGvoC“, die eine sehr professionelle Mischung aus Jazz, Funk und emotionaler Rockmusik boten. Den Titel der „Besten Band Brandenburgs 2003“ und somit Gewinner der 2000 Euro schweren Prämie waren dann „Ortega“ aus Cottbus. Die Band gibt es erst seit einem Jahr. Gerade einmal drei Auftritte, zwei davon auf Wettbewerben für dieses Finale, haben sie hinter sich. Und obwohl die fünf jungen Männer schon eine Menge Erfahrungen in anderen Bands gesammelt haben, die sich auch in ihrer Musik widerspiegeln, kam der Sieg für „Ortega“ doch ziemlich überraschend. Gerade deshalb, weil sie sich sicher sind, noch am Anfang ihrer Entwicklung zu stehen. Und so war ihre Aufregung groß, mit der sei dem Entscheid entgegen sahen. Aber sie konnten die Jury überzeugen, deren Zusammensetzung aber doch etwas verwunderlich erschien. Zwei Mitarbeiter des Lindenparks und ein Jugendredakteur gehörten unter anderem zu den Juroren. Man fragte sich schon, was sie eigentlich für dazu qualifizierte, und nach welchen Kriterien sie entschieden. „Ortega“ erhielten zudem den Sonderpreis für den charismatischsten Sänger. Mit ihrem ruhigen, kreativen und ausdrucksstarken Rock, der oft nachdenklich macht, haben sie vielleicht eines Tages Chancen in die Fußstapfen anderer Sieger wie Subway to Sally & Co zu treten. Zu hoffen bleibt, dass ihre Schritte dabei nicht zu groß werden und sie stolpern.
Philipp Rothmann
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