Kultur: Kulturhauptstadttauglich
Moritz van Dülmen ist froh, dass Potsdam positiv bewertet wurde
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Moritz van Dülmen ist froh, dass Potsdam positiv bewertet wurde „Kultur-TÜV2010" in der Sendung „Kulturzeit“ von 3sat untersucht die zehn Städte, die sich für die Kulturhauptstadt 2010 bewerben. Am Schluss des Beitrages schätzen die Redakteure ein, ob sich nach dem aktuellen Stand des Kulturangebotes und der Konzepte die jeweilige Stadt eigne, Kulturhauptstadt zu werden. Lübeck ist bei 3sat derzeit nicht geeignet, in sechs Jahren Kulturhauptstadt Europas zu werden, Görlitz wurde dagegen positiv bewertet, die Stadt Potsdam am Mittwoch ebenfalls. Wenig haben die Fernsehmacher in Potsdam zu kritisieren: die fehlende Kunsthalle und dass es für den Alten Markt noch keine tragfähige Entscheidung gibt. Aber das Fazit heißt: Insgesamt vermittle Potsdam den Eindruck einer Stadt, die Mut zum Wandel demonstriere und dabei auch schwierige soziale Aspekte im Zusammenhang mit der Bewerbung zu thematisieren beabsichtige. Zu den Beurteilungskriterien des „Kultur-TÜV2010" zählt neben der Innovation des Bewerbungskonzepts und dessen europäischer Dimension, die Frage nach der Nachhaltigkeit der Projekte sowie die überregionale Resonanz des bestehenden Kulturangebots und die Schwerpunkte in der Kulturförderung. In Potsdam, so die Fernsehleute, gäbe es noch Spielräume für so manche positive Entwicklung. Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Kulturhauptstadt 2010 GmbH ist natürlich sehr froh darüber, dass Potsdam so gut bei „Kulturzeit“ abgeschnitten hat. „Wir werden, nachdem Potsdam Anfang Juli offiziell die Bewerbungsunterlagen dem Auswärtigen Amt übergab, weiterhin in den Dialog mit den einzelnen kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen der Stadt treten. Dabei wollen wir neben den aktuellen Bemühungen auch solche erkunden, die es in Potsdam mal gab und die aus irgend einem Grunde nicht verwirklicht wurden“, sagte Moritz van Dülmen gegenüber den PNN. Alle Aktivitäten sollten aber europäische Ausstrahlung besitzen. In den vergangenen Tagen weilte der Geschäftsführer in der italienischen Stadt Genua, eine der diesjährigen Kulturhauptstädte Europas. „Dort findet leider nur eine Innenschau auf die Bewohner und Region statt. Europa spielt in Genua keine Rolle.“ Dies wird in Potsdam anders werden. Die europäische Dimension der einstigen Residenzstadt und heutigen Landeshauptstadt soll ganz offensiv deutlich gemacht werden. „In unserer Konzeption haben wir noch kein Programm für das Jahr 2010 veröffentlicht. Natürlich gibt es Ideen, aber in sechs Jahren ändert sich so manches. Und übrigens müssen wir ja auch die Entscheidung des Europäischen Rates im Jahre 2006 abwarten“, so Moritz van Dülmen. Der Weg zur Kulturhauptstadt ist ein spannender. Die Potsdamer mit ihren Vereinen seien aufgerufen, sich mit ihren Ideen zu beteiligen. „Jetzt schauen wir erst einmal auf 2005. Es ist das Jahr, in dem sich die Unterzeichnung des Potsdamer Abkommens zum 60. Mal jährt. Das war ein Ereignis, das Europa positiv wie negativ veränderte. Dazu erwarten wir Projekte, die internationale Ausstrahlung besitzen.“ Auch auf das Einstein-Jahr 2005 wies Moritz van Dülmen hin, das vor allem Wissenschaftler auf den Plan rufen sollte. Die Stadt sei in der Lage, Konkretes und Bleibendes zu schaffen, so 3sat. „Ich glaube daran, dass sie es schafft“ , so van Dülmen.Klaus Büstrin
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