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Kultur: Kunst in der Koje

Die zweite Ausgabe der Künstlermesse ART Brandenburg war ein voller Erfolg

Stand:

3300 begeisterte Besucher, von denen 30 Prozent Kunst kauften, 80 entsprechend zufriedene Aussteller, ungezählte Kontakte und anregende Gespräche – das Resumee der am 15. November eröffneten dreitätigen Art Brandenburg und ihrer mit annähernd 600 Gästen überaus gut besuchten Vernissage könnte kaum besser sein.

Der Erfolg der in Potsdam ausgerichteten Art Brandenburg, die nach der guten Resonanz vor zwei Jahren unter verbesserten Rahmenbedingungen am Standort Schiffbauergasse über die Bühne ging, gab den Projektleitern der Künstlermesse, Daniela Dietsche und Rainer Ehrt, erneut Recht. Mit der Produzentenmesse, die davon lebt, dass sich die Künstler selber mit ihrer Kunst auf den Markt und damit hin zum Konsumenten begeben, wurde eine wichtige Lücke im System geschlossen. Ist es doch für viele der brandenburgischen Künstler nach wie vor Fakt, dass es ihnen an geeigneten Präsentations-, Ausstellungs-, und Verkaufsmöglichkeiten nur allzu oft fehlt.

Genau hier setzt die Art Brandenburg an. Die vom Brandenburgischen Verband Bildender Künstler e.V. (BVBK) initiierte Messe bietet Künstlern aber auch Vereinen aus Brandenburg bzw. mit Brandenburg-Bezug die Möglichkeit, sich unter einem Dach zu präsentieren und untereinander hilfreiche Netzwerke zu knüpfen. Für die interessierte Öffentlichkeit ist die Künstlermesse ein alle zwei Jahre wiederkehrendes Angebot, sich von der im Land Brandenburg gegenwärtig entstehenden Kunst sein eigenes Bild zu machen.

Dass bei dieser Gelegenheit nur ein Ausschnitt aus der vielseitigen und facettenreichen Kunstszene gezeigt werden kann, ist vor allem der begrenzten Ausstellungsfläche geschuldet. Die Schinkelhalle, wo sich der Großteil der Künstler in einer kleinteiligen Kojenarchitektur präsentierte, und der Kunstraum zusammengenommen ließen die Einrichtung von maximal 60 Messeständen zu, in die sich die 80 Aussteller (der ursprünglich 130 durch eine Jury ausgewählten Bewerber) reinteilten. Als die Besucher vorzugsweise am Samstag und Sonntag Nachmittag auf die Künstlermesse strömten, verwandelte sich die Schinkelhalle mit ihren dicht gedrängten schmalen Gassen zu einem wahren Kunstbasar. Zu entdecken gab es an den Ständen in einer breit gefächerten Vielfalt Malerei, Grafik, Skulptur, Keramik, Glas und Fotografie. Die große Mehrheit der Aussteller hat als Mitglied des BVBK und damit unter vergünstigten Konditionen ausgestellt.

Zwar wurde der finanzielle Einsatz für die Anmietung der Koje nicht bei allen Künstlern durch Verkäufe wieder reingespielt. Doch verzeichnen die Aussteller unisono ein überaus reges Besucherinteresse. Viele erwarten daher für die nächste Zeit – und das auch unabhängig vom Tag der offenen Ateliers am 2. Dezember – Atelierbesuche und aus der Messe hervorgehende Folgegeschäfte. Insofern macht sich aus Sicht der Aussteller der Einsatz in die Kunstkoje als lohnende Investition in die Zukunft allemal bezahlt.

Konsens seitens der Aussteller wie auch der Besucher besteht vor allem in der Bewertung der Art Brandenburg als eine wertvolle Kontaktbörse in Punkto regionale zeitgenössische Kunst. Und so haben die ausstellenden Künstler gerne jede ihnen zur Verfügung stehende freie Minute genutzt, um selbst einmal über die Messe zu flanieren, alte Kontakte aufzufrischen und neue Kollegen kennen zu lernen. Die Atmosphäre auf der Künstlermesse war denn auch geprägt von einer guten Mischung aus gelöster Stimmung und emsiger Betriebsamkeit, fruchtbaren Gesprächen und unterschiedlich gut verteilten Geschäften. Dabei gewesen zu sein wird von den Ausstellern unterm Strich als für sie unbedingt lohnend eingeschätzt und als weiter zu verfolgendes Projekt für übernächstes Jahr im gedanklichen Terminkalender bereits fest vorgemerkt. Von der beteiligten Messe Potsdam, vertreten durch Michael Schulze, ist der November 2009 als Termin für die dritte Runde der Art Brandenburg bereits bestätigt.

Schützend, fördernd und beflügelnd werden dann hoffentlich die Schirmherren der diesjährigen Art Brandenburg, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg, in bewährter Weise wieder ihre Hände über das Erfolgsmodell halten, bevor sich im November 2009 der Vorhang für die 3. Brandenburgische Künstlermesse öffnet.

Almut Andreae

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